Umstellung kommt voran Reichweite für Digitalradio DAB+ steigt weiter
Berlin (dpa) - Das Digitalradio DAB+ legt in Deutschland weiter zu. Knapp sechs Millionen Haushalte in der Bundesrepublik verfügen derzeit über mindestens ein DAB+-Radiogerät.
Das teilten die Medienanstalten auf dem Digalradiotag am Rande der IFA in Berlin mit. Damit haben knapp elf Millionen Menschen in Deutschland Zugang zum DAB+-Digitalradio. Der Anteil der Haushalte mit DAB+ stieg auf 15,1 Prozent von 12,6 Prozent 2016.
Bei den Radiogeräten in den Haushalten dominieren aber weiterhin die UKW-Empfänger mit der Abdeckung von 92,9 Prozent, etwas weniger als in 2016 (93,3 Prozent). Leicht zulegen können dagegen auch die Internet-Radios, die inzwischen in 9,7 Prozent der Haushalte zu finden sind (8,6 Prozent in 2016).
Bei der Umstellung auf DAB+ haben in Deutschland die Bayern die Nase vorn: Hier können 19,6 Prozent der Haushalte das Digitalradio empfangen. Nach Einschätzung von Experten gibt es hier das reichhaltigste Programmangebot.
Außerdem senden dort besonders viele Privatsender parallel auf UKW und DAB+. Starke Zuwächse gab es in Nordrhein-Westfalen (von 11,4 auf 14 Prozent). „Wir stellen erfreulicherweise fest, dass die Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks jetzt in allen Ländern die notwendige Fahrt aufnimmt“, sagte Siegfried Schneider, der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der
Landesmedienanstalten. Notwendig sei jedoch die politische Unterstützung auf allen Ebenen.
Bundesweit hören rund 2,5 Millionen Menschen im Alter über 14 Jahren in Deutschland Radio über DAB+. Die Statistiker errechneten dabei eine tägliche Hördauer von 29 Minuten.
Für die Akzeptanz von DAB+ bei den Privatradios spielt die Reichweitenstudie der Medienanstalten eine zentrale Rolle. Sie soll vom kommenden Jahr an unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA) erhoben werden. Die Media-Analyse der AGMA bildet quasi die Werbewährung im Rundfunk ab. Mit der Umstellung spätestens ab Herbst 2018 hätten vor allem bundesweite DAB+-Angebote „die Chance auf eine faire Vermarktung“, erklärten die Medienanstalten.