Rösler: Firmen müssen sich im Internet besser schützen
Berlin (dpa) - Als Lehre aus der Daten-Spähaffäre müssen sich deutsche Firmen nach Ansicht von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) im Internet besser schützen.
Gerade das Wissen von 1500 Weltmarktführern im Mittelstand müsse vor fremden Zugriffen sicher sein, sagte Rösler am Montag nach einem Treffen mit IT-Unternehmen wie SAP, Siemens und Infineon sowie Verbänden in Berlin.
„Wir brauchen einen Markt für Datensicherheit.“ Es gebe schon gute deutsche Angebote bei der Verschlüsselung von Daten und beim Speichern und Verarbeiten von Daten im Netz (Cloud Computing). Diese Bereiche seien wichtig, um die gesamte Digitalisierung der Industrie voranzutreiben, sagte Rösler.
Der Minister hatte zuletzt in einem Brief an EU-Kommissarin Neelie Kroes eine ehrgeizige IT-Strategie von Brüssel gefordert, damit Europa gegenüber den USA und Asien nicht den Anschluss verliert. „Um nicht in Abhängigkeit zu geraten, müssen wir selbst bei der Digitalisierung eine europäische Systemführerschaft entwickeln“, schrieb Rösler.
Der Präsident des Branchenverbands Bitkom, Dieter Kempf, warnte, im Datenskandal um den US-Geheimdienst NSA ausländische Angebote grundsätzlich infrage zu stellen. „Ob jetzt eine deutsche Cloud sicherer ist als eine Cloud eines anderen Landes, das ist nachrangig. Wir müssen wissen, es gibt sichere und weniger sichere Angebote.“ Bei Umsonst-Diensten sollten Anwender beachten: „Jeder, der ein kostenloses Internetangebot nutzt, muss wissen, dass mit aller größter Wahrscheinlichkeit irgendetwas mit seinen Daten angestellt wird.“