Studienergebnis Rund jeder Achte hat einen smarten Lautsprecher
Berlin (dpa) - Sprachassistenten und künstliche Intelligenz gehören auf der IFA in Berlin zu den großen Trends. Der Digitalverband Bitkom sagt dabei den smarten Lautsprechern mit solcher Software eine große Zukunft voraus.
Bereits 13 Prozent der Menschen in Deutschland besitzen einer Studie zufolge einen Amazon Echo, Google Home oder HomePod von Apple, wie der Verband zur Eröffnung der IFA (31. August bis 5. September) mitteilte.
Demnach haben 84 Prozent der Bundesbürger bereits von digitalen Sprachassistenten gehört, 2016 waren es erst fünf Prozent. Hierzulande brachte Amazon seinen ersten intelligenten Lautsprecher Echo allerdings erst Ende 2016 auf den Markt. „Wir erleben gerade den rasanten Aufstieg intelligenter Sprachassistenten“, sagte Christopher Meinecke vom Bitkom. Diese seien im Bewusstsein der Bürger angekommen.
Die Studienergebnisse veröffentlichten der Bitkom und das Beratungshaus Deloitte zum Start der Elektronik-Messe IFA in Berlin. Als großen Trend in der Unterhaltungselektronik, aber auch bei Hausgeräten sehen die Veranstalter die Vernetzung über das Internet. Zahlreiche Hersteller setzen dabei für eine komfortablere Bedienung bereits auf Sprachsteuerung etwa von Google oder Amazon.
Künftig würden sich immer mehr Geräte wie selbstverständlich mit der Stimme steuern lassen, sagte Meinecke. „Hier entsteht gerade ein neuer Milliardenmarkt.“ Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) kann sich demnach vorstellen, Geräte künftig per Sprache zu bedienen. Aktuell steuern 37 Prozent der Nutzer ihre Smart-Home-Anwendungen mit der Stimme. Das Smartphone liegt als Steuerzentrale allerdings noch weit vorn: Handy oder Tablet nutzen 76 Prozent der Nutzer für die Kontrolle ihrer vernetzten Geräte zu Hause.
Entscheidend für den Erfolg von Sprachassistenten werde ein großes Angebot an Anwendungen sowie die Vernetzung mit anderen smarten Geräten sein, sagte Meinecke. Zahlreiche Hersteller entsprechender Lösungen setzen bereits auf die offenen Plattformen von Amazon oder den Google Assistant und machen darüber die Steuerung per Sprache möglich.
Als weiteren Trend sehen die Marktbeobachter Anwendungen für Augmented Reality (AR), übersetzt etwa erweiterte Realität. Entsprechende Smartphone-Apps, bei denen virtuelle Gegenstände in die reale Umgebung integriert werden, sprössen derzeit aus dem Boden, sagte Klaus Böhm vom Beratungshaus Deloitte. „Nicht nur Spiele treiben das Thema an, sondern auch Anwendungen für Lerninhalte, der Einsatz beim Einkaufen und in der Werbung sowie für die Navigation.
Im Geschäftsumfeld seien solche Anwendungen bereits etabliert, nun komme AR auch im privaten Umfeld an. Laut einer Studie werden bis Ende dieses Jahres in Deutschland 2,2 Millionen Menschen zu den aktiven Nutzern mobiler AR-Dienste zählen, im Folgejahr werde sich die Zahl bereits mehr als verdoppeln. Für die neue Generation von Smartphones sei AR „sicher das Killer-Feature“, schätzt Böhm.