Smartphones mit „Intel inside“ gibt es zuerst in Indien
Feldkirchen (dpa) - Nach Jahren der Entwicklungsarbeit ist es für Intel nun soweit: Das erste Smartphone mit Intel-Chip kommt noch in diesem Monat auf den Markt - allerdings vorerst nur in Indien.
„Am 23. April wird das Xolo X900 in den Läden verfügbar sein“, bestätigte Herbert Weber, bei Intel für das Marketing in Europa (EMEA) zuständig, der dpa am Donnerstag. Wann ein erstes Gerät in Deutschland erhältlich sein wird, ließ Weber offen.
Indien sei mit einer Wachstumsrate von rund 79 Prozent ein sehr lukrativer und interessanter Markt, sagte Weber. Insgesamt seien dort zuletzt 20 Millionen Smartphones verkauft worden. Intel hat dazu mit dem indischen Telekom-Provider Lava eine Partnerschaft geschlossen, der das Referenzdesign des Chipkonzerns hat bauen lassen.
Für den chinesischen Markt arbeitet Intel mit den Elektronikkonzernen Lenovo und ZTE zusammen. In Europa soll es die Partnerschaft mit Orange der France Télécom richten. Für Frankreich und Großbritannien sei der Marktstart für den Sommer geplant, sagte Weber. Ob es bereits Partner oder sogar konkrete Gespräche mit Providern oder Herstellern für den deutschen Markt gibt, teilt Intel vorerst nicht mit.
Mit den ersten „Intel inside“-Telefonen bringe das Unternehmen seine Jahrzehnte langen Erfahrungen mit Computern in das Smartphone, erklärte Weber. Die Geräte sind mit Googles Android-Betriebssystem ausgestattet, das derzeit einen Marktanteil unter den Smartphones von über 50 Prozent hat.
Dennoch hätten Geräte mit einem Intel-Chip viel Potenzial, sich gegen die große Konkurrenz zu behaupten, sagt Weber. Mit höherer Rechenleistung könnten Apps zum Beispiel viel eleganter, zuverlässiger und schneller werden.
Bereits seit Jahren versucht der weltgrößte Chiphersteller, sein Kerngeschäft für Personal Computer und Server auf den Markt mit mobilen Geräten auszuweiten - bislang allerdings nur mit bescheidenem Erfolg. Vor allem für die derzeit boomenden Smartphones waren Intels x86er Prozessoren zu leistungshungrig und gerieten gegenüber Chips des britischen Chipdesigners ARM ins Hintertreffen.