So chatten Jugendliche im Netz sicher

Oft entsprechen die Identitäten im Internet nicht der Realität.

Ludwigshafen. Ist der Computer hochgefahren, reichen wenige Klicks und Jugendliche sind in einem Chatraum. Schnell und einfach können sie so Freunden und Klassenkameraden schreiben, aber auch fremde Menschen kennenlernen.

Verstehen sie sich mit jemandem gut, wollen sie denjenigen vielleicht persönlich treffen. Das kann aber schnell in die Hose gehen und sogar gefährlich werden. Denn hinter dem netten Jungen oder dem lustigen Mädchen kann sich jemand verbergen, der fragwürdige Absichten hat.

Ganz alleine sollten sich Jugendliche deshalb nie mit einem völlig Fremden treffen, sagt Dilek Atalay von der Initiative Klicksafe.de. „Im Netz weiß man nie, ob die Identität der Wahrheit entspricht“, erklärt sie. Deshalb sollten Jugendliche nicht alles glauben, was im Chat geschrieben wird. „Im Internet darf man lügen, dass sich die Balken biegen“, sagt Beate Krafft-Schöning von der Initiative NetKids.

Meldet sich beispielsweise jemand, der in einer Großstadt wohnt, sei das für jemanden aus einem Dorf verlockend, sagt Krafft-Schöning. Wenn die Person dann ein ansprechendes Profilbild hat und angibt, Geld und ein Auto zu haben, übe das auf Mädchen einen großen Reiz aus.

Um sich abzusichern, empfehlen Atalay und Krafft-Schöning Jugendlichen, zu einem Treffen immer einen Erwachsenen mitzunehmen. „Das muss nicht unbedingt ein Elternteil sein“, sagt Kristin Langer von der Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht“.

Stattdessen können Jugendliche beispielsweise ihre erwachsene Cousine mitnehmen. Es sei zwar langweilig, einen Erwachsenen mitzunehmen, aber notwendig. Denn im Ernstfall könne er den Jugendlichen richtig beschützen. tmn