Sony tiefrot: Neuer Chef verspricht Wandel

Tokio (dpa) - Sony steckt tiefer in den roten Zahlen fest. Der japanische Elektronikriese rechnet für das im März auslaufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 220 Milliarden Yen (2,2 Mrd Euro). Es wird das vierte Verlustjahr in Folge.

Der neue Chef Kazuo Hirai soll den einstigen Vorzeigekonzern nun aus der Krise führen.

Schon bisher rechnete Sony mit einem Jahresverlust, er wurde aber nur bei 90 Milliarden Yen erwartet. Nachdem der Playstation-Hersteller aber am Donnerstag einen Quartalsverlust von 159 Milliarden Yen (1,6 Mrd Euro) bekanntgab, musste die Prognose korrigiert werden. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Gewinn von 72,3 Milliarden Yen gegeben.

Der Umsatz sank auf 1,82 Billionen Yen nach 2,20 Billionen Yen im Vorjahr. Sony führte die schlechteren Zahlen auf die Folgen der Flutkatastrophe in Thailand, die verschlechterten Marktbedingungen in entwickelten Ländern sowie den gegenüber dem Euro rasant gestiegenen Yen zurück. Große Probleme bereitet Sony das Geschäft mit Fernsehern, bei denen es einen Nachfragerückgang und starken Preisdruck gibt. Die Sparte Verbraucherelektronik verbuchte allein einen Quartalsverlust von 85,7 Milliarden Yen bei einem Umsatzeinbruch von einem Viertel auf 1,3 Billionen Yen.

Mit dem am Vortag an die Spitze berufenen neuen Chef Hirai soll es nun wieder aufwärtsgehen. Er übernimmt am 1. April den Job von Howard Stringer, der nach sieben Jahren an der Spitze des Konzerns ab Juni den Verwaltungsrat leiten soll. Auf den 51-Jährigen Hirai warten große Herausforderungen. Kameras, Computer und die Playstation-3-Konsolen verkaufen sich nicht so gut wie erhofft. Auch das Geschäft mit Mobiltelefonen bereitet Probleme.

Hirai sagte dem „Wall Street Journal“, er wolle Kosten senken und interne Hindernisse für mehr Innovation aus dem Weg räumen. Der Manager war im Playstation-Bereich erfolgreich und versuchte zuletzt, die Wende im schwächelnden Geschäft mir Verbraucherelektronik zu schaffen.

Die Sony-Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als die Hälfte ihres Werts verloren. Die Ratingagentur Moody's stufte die Bonität von Sony im vergangenen Monat unter Verweis auf die Probleme herunter, das TV-Geschäft wieder auf Kurs zu bringen.