Speicher für unterwegs: Tipps zum Kauf von USB-Sticks

Hannover (dpa/tmn) — Daten, die früher mehrere Festplatten füllten, passen heute locker in eine Hosentasche - USB-Sticks machen es möglich. Beim Kauf der Speicherriegel gibt es einiges zu beachten, ansonsten kann die Datenübertragung zur Geduldsprobe werden.

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Der erste USB-Stick kam 2000 auf den Markt. Seitdem sind die kleinen Datenspeicher für die Hosentasche kaum mehr wegzudenken. Das ist auch kein Wunder, schließlich lässt sich von der Hausarbeit für die Uni bis zur Fotosammlung so ziemlich alles damit transportieren. Stick ist jedoch nicht gleich Stick. Beim Kauf müssen Verbraucher daher einiges beachten.

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Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den verschiedenen Modellen sind zum Beispiel enorm - vor allem, wenn es um das Schreiben von Daten geht. „Zwischen 2 und 450 Megabit pro Sekunde ist da alles möglich“, sagt Boi Feddern von der Computerzeitschrift „c't“. Grund dafür sind die verschiedenen USB-Standards: Sticks mit der USB-Version 1.x arbeiten am langsamsten — diesen Anschluss findet man noch bei älteren Computern. Deutlich verbreiteter sind heute USB 2.0 oder die aktuellste und schnellste Variante 3.0.

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Auch beim Lesen von Daten ist die neueste Variante die schnellste: „Die theoretische maximale Geschwindigkeit bei USB 2.0 liegt bei 480 Megabit pro Sekunde, bei USB 3.0 bei 4000“, erklärt Manuel Fischer vom IT-Verband Bitkom. Das sind allerdings nur theoretische Höchstwerte: In der Praxis seien es maximal nur 320 Mbit/s bei USB 2.0 und 2400 Mbit/s für USB 3.0, die der Nutzer erreichen kann. „Obwohl das bislang nur die allerwenigsten Sticks ausreizen, kommen neue Sticks nur noch mit USB 3.0 in den Handel“, sagt Redakteur Feddern.

Auch Besitzer älterer Computer können die neuesten Sticks problemlos einsetzen: Da USB 3.0 abwärtskompatibel ist, funktionierten die Sticks auch an Anschlüssen für den Vorgänger 2.0, wenn auch mit geringerer Geschwindigkeit. Beim Kauf eines neuen Sticks spricht also nichts dagegen, ein Modell zu wählen, das USB 3.0 unterstützt.

Der Standard alleine sorgt aber noch nicht für eine schnelle Datenübertragung: „Was in der Anwendung erzielt wird, hängt dabei vom Computer, vom Anschluss, vom Stick und gegebenenfalls vom eingesetzten Kabel ab — das schwächste Glied limitiert die Geschwindigkeit“, erklärt Manuel Fischer. Zwischen den Produkten verschiedener Hersteller gibt es nach Angabe des Experten deshalb teils deutliche Unterschiede.

Ein weiterer Unterschied ist natürlich die Größe. Das Angebot ist riesig, selbst Terabyte-Sticks sind bereits erhältlich. „Wer nur ein paar Texte von einem Computer zum anderen transportieren will, für den ist jeder Stick ausreichend“, sagt Fischer. Wer dagegen seine komplette Fotosammlung von einem Ort zum anderen transportieren möchte, braucht deutlich mehr Speicherplatz. Im Zweifelsfall sollten Nutzer daher vorher prüfen, wie groß zum Beispiel ihr Bilderordner ist, und den Stick dann passend dazu kaufen.

Grundsätzlich gilt: Für sehr kleine und sehr große Sticks zahlt der Kunde drauf. „Derzeit empfehlen sich Sticks zwischen 8 und 128 Gigabyte - darüber und darunter wird Speicher überproportional teuer“, erklärt Boi Feddern. Ein Premiumpreis wird auch für besonders schnelle Riegel fällig. Für mittelschnelle Modelle sind zurzeit Preise von 40 bis 80 Cent pro Gigabyte üblich.

Abhängig vom Preis ist oft auch, wie viel Ausstattung es gibt. Manche Extras sind aber inzwischen fast Standard, schreibt die Zeitschrift „PC Welt“ (Ausgabe 4/2014) nach einem Test von 22 Modellen. Dazu zählt zum Beispiel eine Leuchte, die anzeigt, ob der Stick gerade Daten schreibt oder liest. Eher selten ist, dass der Hersteller dem Speicherriegel noch Software für Festplatten-Backups oder einen Gutschein für kostenlosen Cloud-Speicher beilegt. Garantie gewähren dagegen fast alle Firmen, wenn auch mit unterschiedlichen Laufzeiten. Zehn Jahre sollten es nach Ansicht von Boi Feddern mindestens sein.

Selbst mit langer Garantie sollten Nutzer mit ihrem USB-Stick trotzdem sorgfältig umgehen - ansonsten droht Datenverlust. „Wer den Stick häufig herumträgt, sollte darauf achten, dass die Kontakte möglichst gut geschützt sind“, rät Manuel Fischer. Die meisten Hersteller setzen dafür auf Schieber, andere auf Kappen. Ihre Nachteile haben beide Varianten, sagt „c't“-Redakteur Feddern: „Kappen gehen leicht verloren, Schieber leicht kaputt.“ Für was sich der Kunde entscheidet, ist daher seiner Meinung nach Geschmackssache.