Angespielt: „Lego Dimensions“ und Co. im Test

Berlin (dpa/tmn) - Batman und Gandalf treffen Doctor Who, verwüsten das Haus der Simpsons und kämpfen mit Glados aus „Portal“. Klingt wie ein Nerd-Fiebertraum, ist aber die Handlung von „Lego Dimensions“, dem neuesten Videospiel rund um die bunten Bauklötze.

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Zum ersten Mal kombiniert Warner Interactive dabei virtuelle Lego-Welten mit echten Steinen und Figürchen. „Toys to Life“ heißt dieses Spiele-Genre. „Damit haben sie einerseits ein digitales Spiel, aber gleichzeitig auch etwas zum Anfassen, das die Sammelleidenschaft weckt“, erklärt Prof. Jörg Müller-Lietzkow von der Universität Paderborn. Doch wie schlägt sich „Dimensions“ im Vergleich zu „Skylanders“ oder „Disney Infinity“? Die dpa-Themendienst-Redaktion hat die Titel angespielt.

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Der erste große Unterschied: In „Lego Dimensions“ müssen Spieler basteln. Während die Charaktere anderswo fertig aus der Packung purzeln, gibt es die Lego-Figuren in Einzelteilen. Größtes Bauprojekt ist das sogenannte Portal: Darauf abgestellte Figuren, Fahrzeuge und Gegenstände tauchen sofort in der Spielwelt auf. Im Starter-Set stecken als Hauptfiguren Gandalf, Wyldstyle aus „The Lego Movie“, Batman und sein Batmobil. Wer weitere Figuren wie Homer Simpson oder Scooby-Doo kauft, kann sie ebenfalls mit ins Abenteuer nehmen.

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Im Kampf gegen den bösen Lord Vortech reisen die Helden quer durch diverse Film-, Serien- und Spielwelten - von der Heimatstadt der Simpsons, dem New York der Ghostbusters bis zu Lego-Welten wie „Chima“. Dieses humorvolle Durcheinanderwerfen der Spielwelten ist die große Stärke von „Lego Dimensions“. Spielerisch ist der Titel weniger kreativ. Eine echte neue Idee in „Lego Dimensions“: Viele Rätsel lassen sich nur lösen, wenn der Spieler das Portal und die echten Figuren mit einbezieht.

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„Disney Infinity“ bietet im Vergleich zu „Dimensions“ nicht ganz so viele Universen, dafür mit „Star Wars“ und „Marvel“ mindestens zwei echte Schwergewichte. Statt einer großen Story wie in „Dimensions“ oder „Skylanders“ gibt es hier mehrere kleine Geschichten, die aber nicht an die Qualität der Konkurrenz heranreichen. Dafür gibt es bei Disney noch die Toybox, in der sich aus den Figuren und Spielwelten eigene Herausforderungen basteln lassen.

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„Sylanders“ setzt auf Action mit witzigen Monstern statt auf Kreativität. Im fünften Teil „Superchargers“ geht es um Land-, Luft- und Wasser-Fahrzeuge, die wie die Figuren auch in der echten Welt existieren. Ein Auto liegt dem Starter-Set bei. Spieler müssen sich nur noch je eins der vielen Fluggeräte und Wasserfahrzeuge kaufen, um fast alle Spielinhalte sehen zu können. Bei „Dimensions“ ist das anders: Neben dem Story-Modus gibt es alle Universen auch als offene Welt. Freischalten lassen sie sich aber nur mit mindestens einer Figur aus diesem Universum, viele Nebenräume können ebenfalls nur mit Extrafiguren geöffnet werden. Mit dem Starter-Set von „Disney Infinity 3.0“ können Spieler nur auf eine der Mini-Geschichten zugreifen. Andere Abenteuer kosten als „Playsets“ extra.

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Das Starter-Set von „Lego Dimensions“ ist mit einem Preis von rund 100 Euro klar das teuerste, dafür aber auch das umfangreichste. Weitere Figuren, Fahrzeuge und Geschichten kosten 15 bis 30 Euro. Der Start in die Welt von „Skylanders“ und „Disney Infinity“ kostet jeweils etwa 60 Euro. Disneys Erweiterungen kosten zwischen 10 und 30 Euro, neue „Skylanders“-Figuren gibt es für 10 bis 15 Euro.

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Alle drei Titel sind ab sechs Jahren freigegeben. „Lego Dimensions“ und „Disney Infinity 3.0“ gibt es für Xbox 360 und Xbox One, Playstation 3 und 4 sowie die Wii U. „Skylanders Superchargers“ erscheint parallel auch noch auf der Wii und dem Nintendo 3DS.