Neue Ideen und alte Helden: Erste Spiele für die Wii U
Berlin (dpa/tmn) - Hüpfen mit Mario oder Minispiele mit Geisterjägern: Das Spieleangebot zum Start der Konsole Wii U ist vor allem familienfreundlich. Aus der Rolle fallen nur das Horrorspiel „ZombiU“ und einige Titel, die schon für andere Plattformen erschienen sind.
Wenn eine neue Konsole von Nintendo auf den Markt kommt, ist das Maskottchen des Herstellers nicht weit. „New Super Mario Bros. U“ ist deshalb der vielleicht wichtigste Titel für den Wii-Nachfolger. Weitere interessante Titel zum Verkaufsstart der Wii U sind schon länger für PC und Konkurrenzkonsolen erhältlich, zum Beispiel „Fifa 13“ und „Mass Effect 3“ von Electronic Arts, „Assassin's Creed 3“ von Ubisoft oder „Darksiders 2“ von THQ. Andere Spiele wiederum gibt es aber nur für die Wii U.
Die Eigenentwicklung „Nintendo Land“ wäre so zum Beispiel auf keiner anderen Plattform möglich. In zwölf Minispielen soll der Titel demonstrieren, was die neue Konsole alles kann. In „Luigis Geisterhaus“ steuert ein Spieler mit dem Gamepad einen Geist, alle anderen Mitspieler gehen mit der Wii-Fernbedienung (Wiimote) in der Hand auf die Jagd nach dem unsichtbaren Gespenst. In einem anderen Game muss ein Spieler als Mario vor bis zu vier Freunden fliehen. Sein Vorteil: Er sieht das Geschehen dank Gamepad-Display aus der Vogelperspektive und weiß, wo seine Verfolger sind.
Solospieler können in „Nintendo Land“ ihr virtuelles Alter Ego durch Kippen und Neigen des Gamepads zum Beispiel in einer kleinen Lore über halsbrecherische Hinderniskurse steuern. Der Clou: Auf dem Touchscreen ist immer nur ein kleiner Streckenabschnitt eingeblendet - wer die bald kommenden Hindernisse sehen will, muss auf den Fernseher schauen, verliert so aber vielleicht unmittelbar drohende Gefahren aus den Augen. Im Wii-U-Premium-Pack ist die Minispielsammlung bereits enthalten, separat kostet „Nintendo Land“ etwa 60 Euro.
Ganz ähnlich wie „Nintendo Land“ ist „Rabbids Land“ (50 Euro) von Ubisoft aufgebaut. Allerdings spielen hier die verrückten Hasen aus „Rayman“ und anderen Titeln die Hauptrolle. Zwei Spieler treten mit Gamepad und Wiimote in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an, darunter zum Beispiel eine Verfolgungsjagd auf einer Achterbahn, ein Tanzwettbewerb oder ein Pfannkuchen-Wettessen. Verpackt ist das Ganze in ein Brettspiel mit vier Teilnehmern. Sitzen nicht genug Spieler vor dem Fernseher, übernimmt die Konsole die Rolle der Konkurrenten.
Klassische Hüpfspielkost bietet „Super Mario Bros. U“. Neu erfunden hat Nintendo seine bekannteste Serie dafür nicht. Auf der Jagd nach seinem Erzfeind Bowser und einer entführten Prinzessin rennt und springt der Klempner durch bunte Level voller Fallen und Feinde. Bis zu vier Freunde können mit dabei sein. Bei fünf Spielern übernimmt einer das Gamepad und kann als Hilfestellung für die anderen neue Plattformen in der Spielewelt zeichnen. Auf der Weltkarte, die die einzelnen Level verbindet, gibt es zahlreiche Abkürzungen und andere Geheimnisse zu entdecken. Wichtigste Neuerung an „Super Mario Bros. U“ ist aber die Grafik: Zum ersten Mal gibt es Mario in HD zu sehen. Das Jump'n'Run kostet etwa 60 Euro.
Hinter dem Titel „Tank! Tank! Tank!“ (40 Euro) von Namco Bandai verbirgt sich ein Ballerspiel mit ungewöhnlich bunter Grafik. Einer oder mehrere Spieler machen in schwer bewaffneten Panzern Jagd aufeinander. Wer lieber gemeinsam kämpft, kann zusammen mit seinen Freunden gegen turmhohe Monster antreten, die sich vor Godzilla nicht verstecken müssen. Um die Mitspieler in dem ganzen Chaos besser identifizieren zu können, machen die Kameras der Gamepads Fotos der Spieler, die dann über den Panzern schweben.
Düster geht es in „ZombiU“ von Ubisoft zu. Aufgabe des Spielers ist es, eine von Zombies verseuchte Stadt zu durchqueren - und zwar weniger mit Gewalt und Waffen, sondern mit Umsicht und Verstand. Denn die Untoten sind stets in der Überzahl und die Munition ist knapp. Gespielt wird wie bei einem Shooter aus der Egoperspektive, zu sehen ist außer dem Schein der eigenen Taschenlampe aber meist nicht viel.
Um Türen zu öffnen oder in Schränken nach wichtigen Gegenständen zu suchen, muss der Spieler auf den Touchscreen des Gamepads schauen. Auf dem Fernseher geht das Spiel derweil munter weiter und sorgt für Panikattacken. Denn viele Untote schleichen sich natürlich genau dann an, wenn der Spieler gerade mit Organisatorischem auf dem Gamepad beschäftigt ist. Weil das Spiel nicht an intensiven Gewaltdarstellungen spart, ist „ZombiU“ erst ab 18 Jahren freigegeben. Erwachsene zahlen für den Titel etwa 70 Euro.
Für Anfang 2013 sind schon die nächsten interessanten Wii-U-Titel angekündigt. „Sing Party“ von Nintendo wird zum Beispiel das erste Karaokespiel für die Konsole und kann Songtexte direkt auf dem Gamepad einblenden. „Rayman Legends“ von Ubisoft ist dagegen ein Zeichentrick-Jump'n'Run für mehrere Teilnehmer. Und im Rätselspiel „Scribblenauts Unlimited“ von Warner Interactive kann der Spieler neue Objekte in der Spielewelt erschaffen, indem er ihren Namen einfach auf dem Touchscreen des Gamepads eintippt.