Starke Grafikkarte bei Spieler-Notebooks wichtiger als Prozessor

München (dpa/tmn) - Notebooks eignen sich mittlerweile auch gut für Spiele. Allerdings müssen Verbraucher dabei immer Kompromisse zwischen Leistung und Größe eingehen. Worauf ist zu achten?

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Beim Kauf eines Spieler-Notebooks ist eine leistungsstarke Grafikkarte wichtiger als ein schneller Prozessor. Da die Grafikeinheit den größten Einfluss auf die Spieleleistung habe, reiche als Prozessor ein aktueller Core i5- oder i7-Prozessor, berichtet die Zeitschrift „Gamestar“ (Ausgabe 09/2014). Als leistungsstärkste Chips zeigten sich im Test Nvidias Grafikchips GTX 870M und 880M, die auch grafisch anspruchsvolle Titel teilweise noch in Full-HD-Auflösung ruckelfrei darstellen konnten.

Genereller Eindruck der Tester: Volle HD-Auflösung bringt viele der getesteten Geräte an die Leistungsgrenze. Gerade Rechner mit Chips der Geforce GTX 860M-Reihe und kleiner sind bei voller Auflösung und vielen eingestellten Details bei Titeln mit anspruchsvoller Grafik schnell überfordert. Für flüssige Spieldarstellung müssen Spieler Auflösung und Grafikdetails reduzieren.

In Prozessoren integrierte Grafikeinheiten wie Intels HD4600 sind dagegen höchstens etwas für Freunde von älteren oder grafisch anspruchslosen Titeln. Sie kommen häufig in Ultrabooks oder anderen sehr kleinen Notebooks zum Einsatz. Auch integrierte Grafikchips von AMD sind trotz im Vergleich besserer 3D-Leistung nichts für anspruchsvolle Spieler.

Als Festspeicher sollten Spieler unbedingt einen SSD-Chip-Speicher wählen. Damit vermeidet man, durch die in Notebooks üblichen Festplatten mit 5400 Umdrehungen pro Minute ausgebremst zu werden. 256 Gigabyte sollten es mindestens sein, sonst herrscht bei paralleler Installation mehrerer Spiele schnell Platzmangel.

Um nicht auf einen zu kleinen Bildschirm zu starren, sollten Spieler mindestens zu einem 13-Zoll-Modell greifen. Besser seien aber Geräte der 15,6-Zoll-Klasse. Sie bieten den Angaben nach den besten Kompromiss zwischen Mobilität, Leistung und Komfort.

Potenzielle Notebook-Spieler sollten beim Kauf bedenken, dass ihr Spielgerät zwar mobil ist, aber trotzdem eine Steckdose in der Umgebung braucht. Zum einen halten selbst die Batterien von ausgewiesenen Spieler-Notebooks nicht besonders lange durch. Viel mehr als eine Stunde unter Volllast brachte kaum ein Testgerät zustande. Zum anderen sinkt im Batteriebetrieb die Rechenleistung der Geräte. Zwischen 30 und 50 Prozent Leistungseinbuße je nach eingebauten Chips sind keine Seltenheit.

Im Vergleich zum Desktop-PC ist der mobile Spielspaß übrigens ein recht teures Vergnügen. Für ein leistungsstarkes Spieler-Notebook werden den Angaben nach mindestens 1300 Euro fällig.