Studie: Web-TV und E-Books werden Verkaufsschlager
Berlin (dpa) - Das Internet krempelt die Medienbranche um: Immer mehr Fernseher haben einen Online-Zugang, immer mehr Bücher werden heruntergeladen und auf Geräten wie dem Kindle gelesen. Nicht alle Zweige der Medienbranche profitieren von diesem Wandel.
Die Deutschen werden einer aktuellen Studie zufolge in den kommenden Jahren zunehmend per Internet fernsehen und digitale Bücher kaufen. Rund die Hälfte der 2011 neu verkauften Fernseher sei bereits mit Internetzugängen ausgerüstet, heißt es in dem am Mittwoch (19. Oktober) veröffentlichten Bericht „German Entertainment and Media Outlook: 2011-2015“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC). Der Anteil dieser Hybridgeräte werde in den kommenden Jahren weiter steigen.
Vor allem jüngere Menschen nutzen Internet und TV häufig parallel und surfen auf dem Laptop oder Smartphone, während sie fernsehen. „Die düsteren Prognosen, wonach das Fernsehen als primäres Medium bereits in der näheren Zukunft durch das Internet ersetzt würde, haben sich nicht bewahrheitet“, schreiben die Autoren der Studie. Ganz im Gegenteil: Beide Medien würden statistisch gesehen täglich immer länger genutzt.
Auch dem E-Book-Markt prophezeien die Experten ein rasantes Wachstum: Der Umsatz mit den auf elektronischen Geräten lesbaren Büchern, der 2011 deutschlandweit bei 21 Millionen Euro liege, werde sich bis 2015 im Bereich der Belletristik auf 355 Millionen Euro und damit auf das 17-fache steigern.
Werbung spielt sich ebenfalls zunehmend online ab. Der Anteil der Onlinewerbung am Gesamtwerbemarkt werde bis 2015 von 24 auf 33 Prozent ansteigen, schreiben die Experten. Während die Werbeerlöse der Printmedien in den kommenden Jahren demzufolge weiter sinken werden, werde die Onlinewerbung ihren Siegeszug fortsetzen. Bereits 2011 werde sie den größten Anteil des Marktes ausmachen und mehr Erlöse als die Fernsehwerbung liefern.
Insgesamt wuchsen die Erlöse der Unterhaltungs- und Medienbranche 2010 um 2,8 Prozent. Bis 2015 sagt die Studie ein stabiles Wachstum von durchschnittlich 2,9 Prozent pro Jahr voraus. Für den jährlich veröffentlichten Bericht werten die Autoren amtliche Statistiken sowie Daten von Wirtschaftsverbänden und ähnlichen Institutionen aus und erstellen auf dieser Basis Vorhersagen für die Entwicklung in den kommenden vier Jahren.