Tablet-PC oder Speisekarte — wem gehört die Zukunft?
Die digitale Bestellung bietet jede Menge Zusatzinformationen. Der Kellner bleibt aber trotzdem unersetzlich.
Düsseldorf. Der Gast will bestellen, aber der Ober hört ihn nicht. Frust statt Genuss im Restaurant. Aber es geht auch anders. Nach dem Fast Food kommt der schnelle Service mit digitaler statt analoger Speisekarte, mit Tablet-PC statt Kellner: Der Gast ordert über den in den Esstisch eingelassenen Computer und hat so schon ein Erfolgserlebnis vor dem Essen.
Weitere Vorteile: Die digitale Speisekarte bietet jede Menge anklickbare Zusatzinformationen über Essenszutaten und -herkunft, erlaubt dem Gast, sein Menü selbst zusammenzustellen und kann aktualisiert werden.
Gibt’s nicht? Oh doch, vor allem natürlich in den USA und in Japan, wo die Bestellung per Tablet-PC besonders in Sushi-Restaurants beliebt ist. „Touch and eat“ (berühren und essen) lädt aber auch ein japanisches Restaurant in Düsseldorf ein.
Nächster logischer Schritt: eine Speisekarten-App, mit der von unterwegs übers Smartphone bestellt wird. Das Essen „wartet“ bereits auf dem Tisch, wenn der Gast kommt.
Hängt der Kellner sein Tablett nun an den Nagel? Mitnichten: Er bringt nach wie vor die gewählten Speisen zum Gast und hilft ansonsten bei der Bedienung der Tablet-PCs — ein in der Praxis noch vielfach nötiger Service. Die Zukunft der Gastronomie dürfte ohnehin nicht in der weitestgehenden Digitalisierung liegen — für viele gehören Kellner und Speisekarte einfach zum bewusst langsamen Restaurant-Genuss-Erlebnis dazu.