Streit um Laser-Radare Uber feuert umstrittenen Entwickler von Roboterwagen-Technik

San Francisco (dpa) - Mitten im Streit um Roboterwagen-Technik mit der Google-Schwesterfirma Waymo hat Uber den prominenten Entwickler Anthony Levandowski gefeuert.

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Waymo wirft dem früheren Google-Manager Levandowski in einer Klage gegen Uber vor, er habe vor seinem Abgang beim Internet-Konzern tausende vertrauliche Dokumente mitgenommen.

Levandowski macht in dem Verfahren von dem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern, wenn man sich damit selbst belasten könnte. Uber hatte ihn Mitte des Monats ultimativ aufgefordert, er solle ausdrücklich bestätigen, dass er keine fremden Unterlagen besitze - oder diese aushändigen. Wenn er weiter die Zusammenarbeit bei der Untersuchung verweigere, könne er entlassen werden, hieß es schon damals.

Jetzt erklärte Uber, Levandowski sei eine Frist gesetzt worden, die er nicht eingehalten habe. Laut dem Kündigungsbrief an Levandowski, den am Dienstag die „Washington Post“ veröffentlichte, hat er jetzt noch 20 Tage Zeit, seine Entlassung abzuwenden, wenn er den Forderungen schließlich nachgibt.

In dem Streit geht es vor allem um die Laser-Radare, mit denen selbstfahrende Autos ihre Umgebung abtasten. Levandowski war ein Vorreiter der Technologie bei den Google-Roboterwagen. Nach seinem Abgang beim Internet-Konzern gründete er im vergangenen Jahr die auf selbstfahrende Lastwagen spezialisierte Firma Otto. Uber kaufte das Unternehmen für 680 Millionen Dollar und machte Levandowski zum Chef seines Roboterwagen-Programms.

Uber erklärte, das Roboterwagen-Projekt der Firma solle nun weiter von Eric Meyhofer geführt werden, der bereits kommissarisch für Levandowski eingesprungen war. Uber hatte ihn im April in die zweite Reihe verschoben, kurz bevor ihm per Gerichtsbeschluss untersagt wurde, für Uber an Lidar-Technik zu arbeiten.

Uber bestreitet, dass die Firma fremdes Wissen verwendet oder auch nur im Haus gehabt habe. Der zuständige kalifornische Richter fand die Vorwürfe von Waymo aber so begründet, dass er in einem für Zivilverfahren äußerst ungewöhnlichen Schritt Staatsanwälte für Ermittlungen wegen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen einschaltete.