Unternehmensgründung mit Google - Wettbewerb gestartet
Berlin (dpa) - Google fördert die Entwicklung guter Geschäftsideen in Deutschland. In einem Wettbewerb können angehende Unternehmer ihr Können unter Beweis stellen. Es winkt ein Preisgeld von 150 000 Euro, mit dem die Teilnehmer ihre Ideen weiterentwickeln können.
Google hat zusammen mit zwei Partnerorganisationen einen Wettbewerb zur Förderung von Geschäftsideen in Deutschland gestartet. Teilnehmer können zunächst auf einer Online-Plattform der Berliner Stiftung Entrepreneurship ein Training für angehende Unternehmer durchlaufen. Danach können die Projekte aus dem Wettbewerb auf der Plattform des US-Unternehmens indiegogo Startkapital einwerben. Aus der Kasse von Google winken dann Preisgelder im Wert von 150 000 Euro.
Bei dem Projekt „Gründer-Garage“ gehe es vorrangig darum, eine größere Zielgruppe als bei herkömmlichen Gründerwettbewerben anzusprechen, sagte Prof. Günter Faltin von der Stiftung Entrepreneurship. Man wolle den Teilnehmern helfen, aus einer guten Geschäftsidee ein gut durchdachtes Konzept zu entwickeln. In vielen Fälle gehe es bei einer Unternehmensgründung nicht vorrangig um Geld, sondern um die Verwirklichung anderer Ziele, etwa sich als Entrepreneur besser selbst verwirklichen zu können.
Mit dem Wettbewerb startet die US-Crowdfunding-Plattform indiegogo eine deutschsprachige Version ihrer Website. Dort können Unternehmer, Künstler und Kreative von Internet-Anwendern Geldbeträge einsammeln, um Projekte zu realisieren oder bestimmte Produkte auf den Markt zu bringen. Die Geldgeber werden bei Plattformen wie indiegogo oder Kickstarter entweder symbolisch entlohnt, in dem sie beispielsweise als Förderer öffentlich erwähnt werden, oder sie erhalten später ein Exemplar des mitfinanzierten neuen Produkts.
Danae Ringelmann, die Mitbegründerin von indiegogo, erinnerte auf der Pressekonferenz in Berlin daran, dass Crowdfunding eine lange Tradition habe und beispielsweise schon bei der Freiheitsstatue in New York 1885 eingesetzt worden. „Die Statue of Liberty war ein Geschenk der Franzosen. Für den Sockel hat der New Yorker Verleger Joseph Pulitzer rund 100.000 Dollar eingesammelt.“ Der durchschnittliche Förderbetrag habe damals 89 Cent betragen.
In der ersten Phase des am Donnerstag gestarteten Wettbewerbs durchlaufen die Teilnehmer ein kostenloses Online-Training, in dem Methoden und Techniken zur Entwicklung tragfähiger Geschäftskonzepte vermittelt werden. Die zweite Phase mit dem Eintreiben des Startkapitals beginnt am 7. September. Der Wettbewerb endet einen Monat später.