Verlage stoppen Internet-Piraterie

Frankfurt/Main (dpa) - Eine Gruppe internationaler Verlage hat nach eigenen Angaben eine illegale Internet-Bibliothek gestoppt.

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die International Publishers Association (IPA) am Mittwoch in Frankfurt berichteten, hatte die Plattform mit der Adresse „ifile.it“ mehr als 400 000 E-Bücher illegal zum kostenlosen Downloaden bereitgehalten.

Der größte Teil sei Fachliteratur, aber auch Belletristik sei im Angebot gewesen. Die Betreiber der Plattform seien in Irland ausfindig gemacht worden, dorthin seien nun 17 Verfügungen des Landgerichts München zugestellt worden. Nach Schätzungen der Verlage setzten die Betreiber jährlich mit Werbung, Spenden und Verkäufen sogenannter Premium-Konten rund acht Millionen Euro um. Unter der Adresse kann mittlerweile nichts mehr hochgeladen werden, Gründe dafür werden nicht angegeben.

„Gerade dieser Fall zeigt im Zusammenhang mit aktuellen Diskussionen, dass sich die planmäßige Urheberrechtsverletzung zu einem hochkriminellen und profitablen Geschäft entwickelt hat, dessen Bekämpfung nichts mit der Einschränkung von Meinungsfreiheit zu tun hat, sondern mit der Herstellung rechtsstaatlicher Verhältnisse im Netz“, sagte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, laut Mitteilung. Dies liege vor allem im Interesse der Autoren, die für ihre Arbeit ein Honorar brauchten.

Der Verlagsallianz gehören unter anderem Verlage aus Deutschland, Großbritannien, den USA und den Niederlanden an. Die Koordination hat der Börsenverein übernommen.