Videos von YouTube und Co. herunterladen
Berlin (dpa/tmn) - Wer Internet-Videos herunterladen will, hat viele Möglichkeiten zur Auswahl. Wer sich die Filmchen auch unterwegs ansehen will, kann sie in das nötige Format wandeln. Wenn man dabei einige Verhaltensregeln beachtet, bleibt man im Rahmen des Gesetzes.
Ob Lady Gagas „Pokerface“ oder die verrückten Wikinger von den Monty-Python-Komikern, ob Kinoklassiker oder Serien, verwackelte Handyfilme oder professionell gemachte Dokumentationen: Das Internet bietet einen schier unendlichen Fundus an Videos. Wohl dem, der eine schnelle Datenleitung hat. Wer Highlights archivieren oder seine Lieblingsvideos unterwegs gucken will, muss die Dateien allerdings herunterladen. Einige Werkzeuge tun das im Handumdrehen. Und wer sich dabei an ein paar Regeln hält, muss sich keine Sorgen machen, das Gesetz zu übertreten.
Das vielfältigste und wohl auch beliebteste Werkzeug, um Videos herunterzuladen, ist die Firefox-Erweiterung Video DownloadHelper. Die Macher vermeldeten im September, dass ihre Software mehr als 100 Millionen Mal installiert worden sei.
Die Bedienung ist denkbar einfach: Nach der Einrichtung erscheint ein Knopf in der Menüleiste des Browsers. „Besuch eine Websites mit Videos - wenn Download Helper etwas für Dich tun kann, ist das Symbol animiert“, erklären die Macher. In einem Menü können Nutzer dann auswählen, welche Bilder und Videos sie herunterladen möchten.
Während andere Browser-Erweiterungen nur YouTube unterstützen, funktioniert der DownloadHelper auf Dutzenden Websites, darunter die Videoportale DailyMotion, Vimeo und Clipfish, diverse TV-Sender und die Präsenz der amerikanischen Basketball-Liga NBA. Wer sich einen Überblick verschaffen will, muss mit der rechten Maustaste auf das Logo klicken und „Unterstützte Websites“ aufrufen.
In die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender kommt der DownloadHelper nicht hinein. Gerade hier ist so ein Werkzeug aber sinnvoll: ARD, ZDF und andere gebührenfinanzierte Kanäle müssen ihre Sendungen sieben Tage nach der Ausstrahlung aus dem Netz nehmen.
Wer „Abenteuer Wissen“, „Tatort“ oder „Wetten, dass...?“ länger aufbewahren möchte, kann die Sendungen mit Werkzeugen wie Mediathek View herunterladen. Mediathek erledigt diese Aufgabe für Mac-Besitzer. „Diese Tools listen das gesamte Programmverzeichnis auf“, erklärt Volker Zota vom Fachmagazin „c't“ in Hannover. Mit einem Klick beginnt der Download. „Im Prinzip funktioniert das wie ein Podcast-Manager“, erklärt Zota.
Der heimische Rechner beherrscht alle Formate, wenn die richtigen Abspielprogramme installiert sind. Fürs Unterwegs-Kino müssen Nutzer ihre Videosammlung aber möglicherweise umwandeln - so spielt das iPad keine Flash-Dateien ab. „Für den Mobilbetrieb sollte man die Datei direkt im MP4-Format herunterladen“, rät Zota. „Das läuft auf praktisch allen aktuellen Geräten.“
Sollte das nicht funktionieren, helfen Konvertierungsprogramme - davon gibt es Dutzende kostenlos im Netz. Wer Geräte mit dem Apple- System iOS oder die Spielkonsolen Xbox und Playstation 3 füttern will, kann fast ein beliebiges Programm nehmen. Auch der Video DownloadHelper beherrscht das Wechselspiel.
Wenn es komplizierter wird, empfiehlt Zota XMedia Recode. Über ein Menü können Nutzer auswählen, welches Gerät sie haben - das Tool wandelt die Datei dann ins richtige Format um. „Man muss sich nicht um die Einstellungen kümmern“, sagt Zota. 150 Profile stehen zur Auswahl, darunter für etliche Blackberry- und Android-Smartphones.
Im Programm FreeMake können Nutzer Auflösung und Video-Codec einstellen und abspeichern. Auch kommerzielle Programme wie die Brenn-Software Nero 11 haben solche Funktionen an Bord.
Aber ist das alles legal? Tauschbörsen wie Pirate Bay gelten als Hort für Raubkopien aller Art, und die Negativ-Schlagzeilen rund um die Video-Downloads verunsichern viele Nutzer. Doch das Herunterladen von YouTube und Co. ist durchaus legal - wer sich an ein paar Regeln hält, ist auf der sicheren Seite.
„Ich darf mir überall im Internet etwas herunterladen, sofern die Quelle nicht offensichtlich illegal ist und die Verbreitung nicht offensichtlich illegal erfolgt“, erklärt der Rechtsanwalt Christian Solmecke aus Köln. Für die großen Videoportale im Netz kann der Experte für IT-Recht daher Entwarnung geben: „Bei YouTube werden teilweise Videos gelöscht - schon das spricht dafür, dass die anderen Videos zumindest nicht offensichtlich illegal sind.“
Solmecke rät zu Software, die direkt auf YouTube zugreift wie der Video DownloadHelper. Es gibt zwar auch Websites, die Dateien für den Nutzer herunterladen, konvertieren und anschließend den Link zu einer MP3-Datei ausspucken. Damit bewege man sich aber in einer rechtlichen Grauzone: „Da der Anbieter damit Geld verdient, etwa durch Werbung, ist man schnell raus aus dem Bereich der Privatkopie.“ Auch wenn es dazu noch keine Urteile gibt, rät Solmecke zu Vorsicht. Verboten ist es, den Kopierschutz von Videos zu umgehen - ähnlich wie bei CDs.