Von Socken und Folien - Handys und Tablets schützen

Berlin (dpa/tmn) - Ein dicker Kratzer auf dem Touchscreen macht auch das schickste Smartphone unansehnlich oder sogar unbrauchbar. Gefährlich für mobile Geräte sind außerdem Stürze und Feuchtigkeit.

Eine gute Hülle kann das Schlimmste oft verhindern.

Ob bei der Arbeit, zu Hause oder auf Reisen: Mobile Geräte wie Smartphones und Tablets sind immer dabei - und werden entsprechend strapaziert. Günstig sind die digitalen Begleiter nicht, weshalb die meisten Besitzer ihre Geräte gerne so lange wie möglich vor Schäden bewahren möchten. Die billigste Lösung dafür mag eine alte Socke aus der Schublade sein. Wer mehr investiert, hat aber sehr wahrscheinlich länger Freude mit seinem Smartphone.

Auswahl gibt es auf dem Markt reichlich: Ob Gummiüberzug, Plastikschale oder Stoffhülle, für jeden Geschmack und Zweck dürfte sich etwas finden lassen. Allerdings helfen nicht alle Varianten in jeder Situation: „Hüllen aus Stoff oder Filz schützen das Gerät nur beim Transport“, nennt Martin Puppe vom IT-Verband Bitkom ein Beispiel. Sinnvoll sind solche Lösungen vor allem unterwegs, wenn das Handy gemeinsam mit Schlüssel, Geldmünzen und anderen scharfkantigen Gegenständen in Mantel- oder Handtasche herumfliegt.

Gegen Stürze ist das Gerät mit Stoffüberzug nur unzureichend gesichert. Besser sind da laut Puppe Schutzhüllen aus Gummi oder Kunststoff, die das gesamte Gehäuse abdecken: „Das Gerät ist dadurch gegen grobe Kratzer geschützt und kann auch kleinere Stürze unter Umständen ohne Schäden überstehen.“ Je nach Modell können solche Hüllen sogar Wasserspritzer fernhalten.

Das Display bleibt dabei allerdings frei, schließlich will der Besitzer es ja noch anfassen und anschauen können. Gleichzeitig ist der Touchscreen aber auch die Achillesferse eines Smartphones: Wenn er Schaden nimmt, lässt sich das Handy oft nicht mehr einwandfrei bedienen. Vor Glasbruch am Display soll das sogenannte Gorilla-Glas schützen. Viele Hersteller verbauen dieses als bruch- und kratzfest geltende Material, für dieses Jahr ist bereits die dritte Generation angekündigt.

Unzerstörbar wird das Display eines Geräts dadurch nicht: „Auch wenn der Bildschirm von kratzresistentem Glas bedeckt ist, heißt das nicht, dass man es bedenkenlos mit seinem Schlüssel in eine Tasche packen kann“, warnt Blasius Kawalkowski vom Telekommunikationsportal „Inside-Handy.de“. Resistentes Glas sei in der Regel aber wesentlich strapazierbarer als Kunststoff, ein Touchscreen bleibt damit auch mit kleinen Kratzern noch vergleichsweise lange funktionstüchtig.

Wer ein Handy ohne resistentes Glas hat oder sich zusätzlich gegen Displayschäden absichern will, kann das zum Beispiel mit speziellen Schutzfolien tun. Auf Portalen wie youniik.com, designskins.com sowie rebtos.de können Verbraucher sie sogar nach eigenen Wünschen gestalten. Guten Display-Schutz bieten außerdem die sogenannten Flip-Cover, die es vor allem für Tablets gibt. Das sind Hüllen mit einer klappbaren Abdeckung, die gleichzeitig als Stütze für das Gerät dienen kann.

Im Alltag sollte dem Smartphone mit der Kombination aus Schutzfolie und Gummihülle kaum noch etwas gefährlich werden können. Anders sieht es aus, wenn zum Beispiel im Urlaub oder auf Wanderungen Dreck und Feuchtigkeit ins Spiel kommen. „Gelangt Wasser in das Gehäuse, kann das Smartphone oder Tablet dauerhaft beschädigt werden“, sagt Martin Puppe. Sand und Staub verursachen nicht nur hässliche Kratzer, sondern können auch die Anschlüsse für Kopfhörer und Ladekabel verstopfen.

Für Strand- und Abenteuerurlauber empfiehlt Blasius Kawalkowski daher eine wasser- und staubdichte Schale aus Kunststoff, die das Gerät komplett bedeckt. Das muss keine Hülle aus dem Handel sein. Im Notfall tut es auch ein verschließbarer Gefrierbeutel. Am Strand kann allerdings schnell Sand zwischen Schutzhülle und Smartphone geraten, der dann beim Transport in der Hosentasche Ärger macht. „Durch die leichten Bewegungen beim Gehen können deutlich mehr Kratzer entstehen, als wenn das Gerät komplett ungeschützt ist“, erklärt der Redakteur. Daher wird das Handy am besten noch vor dem Abmarsch vom Strand aus der Hülle befreit und gesäubert.

Für guten Smartphoneschutz müssen Verbraucher um die 25 Euro einplanen. Dafür gibt es nach Angaben der Computerzeitschrift „c't“, die zehn Outdoorhüllen getestet hat, zum Beispiel das wasserdichte Modell Whanganui Small von Aquapac oder verschiedene Hüllen von Griffin und Otterbox, die allerdings keine Feuchtigkeit fernhalten. Beste Hülle im Test war ein Modell von Lifeproof, das es bisher allerdings nur für die iPhone-Modelle 4, 4S und 5 gibt, und das außerdem mit 80 Euro relativ teuer ist. Dafür ist diese Hülle leicht und dünn - günstigere Exemplare sind den Angaben nach oft deutlich klobiger.