Hearthstone-Wettbewerb Warum Zocker dazu aufrufen, Spiele von Blizzard zu löschen

Düsseldorf/Hong Kong · Die US-Firma Activision Blizzard sieht sich aktuell mit einem massiven Boykottaufruf konfrontiert. Zocker deinstallieren ihre Spiele aus Solidarität. Das steckt dahinter.

Foto: dpa/Oliver Berg

Blizzard Entertainment hat den E-Sportler Ng Wai Chung, auch bekannt als Blitzchung, nach Äußerungen zu den aktuellen Protesten in Hongkong von einem Hearthstone Turnier ausgeschlossen. Hinzu kommt eine Sperre für ein Jahr und die kommende Saison. Außerdem wird das bereits gewonnene Preisgeld zurückgehalten, berichtet der Nachrichtensender Bloomberg am Mittwoch.

Chung hatte in einem Interview auf die heftigen Proteste in Hong Kong hingewiesen und von der „liberation of Hong Kong“ (der Befreiung Hong Kongs) gesprochen. Nach Meinung des Unternehmens sei dies ein klarer Verstoß gegen bestehende Turnierregeln und als „Beleidigung eines Teils der Öffentlichkeit“ einzuordnen.

„Meine Äußerung im Stream war eine weitere Art, mich an den Protesten zu beteiligen“, zitiert „Inven“ ein Statement von Chung. „Ich habe in den letzten Monaten so viel in diese soziale Bewegung gesteckt, dass ich mich manchmal gar nicht auf meine Spiele vorbereiten konnte.“

Nun rufen Zocker in den Sozialen Medien zum Boykott von Blizzard-Produkten und dem Kündigen bestehender Abonnements auf, um sich mit Chung und den Protesten in Hong Kong zu solidarisieren. #Blizzardboycott landete am Mittwochnachmittag in den Twitter-Trends mit mehr als 26.000 Tweets.

Die überraschende Verhängung eines Vermummungsverbotes am Freitag hatte die Spannungen in Hongkong am Wochenende und Montag noch einmal verschärft. Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, haben aber - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - mehr Rechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt fürchten.

(mit Material von dpa)