Was draußen wichtig ist: Beamer für EM-Übertragungen
Hannover (dpa/tmn) - Beim Fußballschauen fiebern Fans am liebsten gemeinsam mit. Wegen seiner größeren Bilddiagonale sind Beamer dann oft das Übertragungsmedium der Wahl. Das wird auch für die anstehende Fußball-Europameisterschaft wieder gelten.
Der Beamer wird dann oft auch ins Freie gestellt.
Dabei sollte man bedenken: Selbst bei den Partien, die um 21.00 Uhr angepfiffen werden, dauert es bis zur Halbzeit, ehe die Sonne untergeht. Darauf weist die Fachzeitschrift „c't“ (Ausgabe 12/2016) hin. Das heißt: Selbst wenn die Sonne nicht direkt auf die Leinwand scheint, stört Licht das Bild. Es kann dann nur schlecht zu erkennen sein. Deshalb sollte die Leinwand schattig stehen und auch rundherum abgedunkelt sein, etwa in einem Carport.
Für Heimkino optimierte Geräte mit besonders dunklem Schwarzwert eignen sich nicht für den Außeneinsatz. Laut den Experten sollten Beamer dafür eine Helligkeit von mindestens 3000 Lumen haben. Viele Projektoren verfügen über wählbare Modi, die Geräte-Einstellungen für die Übertragung in hellen Umgebungen optimieren. Der Beamer kann aber auch von Hand bestmöglich eingestellt werden: Der Kontrast wird auf zwei Drittel des Maximums justiert, die Farbsättigung erhöht und die Lampenhelligkeit maximiert. Außerdem probiert man aus, welche der Gamma-Einstellungen des Projektors das beste Bild bringt.
Wenn die Anzeige trotz aller Einstellungen blass bleibt, muss die Projektionsfläche eventuell verkleinert werden. Dann wird die Lampenhelligkeit des Beamers auf einen kleineren Bereich konzentriert - das Bild wird auf der Leinwand besser sichtbar.
Gerade im Freien hören Fans auch die Nachbarn in deren Wohnzimmern und Gärten jubeln. Das kann ärgerlich sein, wenn das Bildsignal auf dem Beamer später ankommt und die Nachbarn bereits ein Tor bejubeln, während man selbst noch gespannt auf die Freistoß-Ausführung wartet.
Wer das Übertragungssignal so rasch wie möglich haben möchte, setzt auf Satellit - in Standardauflösung. Laut „c't“ kommt das Signal ein wenig schneller als das HD-Signal per Satellit. Terrestrische Signale kommen je nach Technologie und übertragendem Sender ohne Verzögerung zum Standard-Satellit-Signal oder rund zwei Sekunden später an.
Mit rund sechs Sekunden ist das Signal vom Kabel im Vergleich zum Satellit bereits spürbar verzögert. Deutlich länger dauert es beim Livestream von den Sendern Das Erste und ZDF sowie Streamingdiensten. Hier kommt das Signal oft mehr als eine halbe Minute später an, hat „c't“ ermittelt. Die Messungen gelten für den Raum Hannover, sollten den Experten zufolge aber grob auch auf andere Teile Deutschlands zu übertragen sein.