WD TV Live streamt Inhalte auf den Fernseher

Berlin (dpa/tmn) - Die persönliche Multimedia-Sammlung auf dem Computer, Internet und TV-Gerät führt eine kleine Box zum Heimnetzwerk zusammen. Hersteller Western Digital hat jetzt eine neue Version vorgestellt, die sich mit einer WLAN-Verbindung begnügt.

Die HD-Bildschirme moderner Fernsehgeräte werden allein mit dem TV-Programm nur unzureichend genutzt. Neue Netzwerk-Player streamen auch die Urlaubsfotos auf den Bildschirm, wo sie sich ausdrucksvoller präsentieren lassen als auf einem kleinen Notebook-Monitor. Einen einfachen und kostengünstigen Einstieg in ein solches Heimnetzwerk verspricht die Streaming-Box WD TV Live von Western Digital, die ein Jahr nach ihrer Einführung jetzt in einer neuen Version verfügbar ist, die auch ohne Kabel zum Router auskommt.

Die 10 mal 12,6 Zentimeter große Box zum Preis von etwa 100 Euro ist schnell ausgepackt - dabei entdeckt man jedoch, dass ein wichtiges Zubehör fehlt: Ein HDMI-Kabel für die Verbindung mit dem Fernseher muss man gesondert dazu kaufen, was eine Ausgabe von etwa 15 Euro zusätzlich bedeutet. Dann kommt noch das Netzkabel in die Steckdose, und es kann losgehen. Mit der Fernbedienung des Geräts wird die Netzverbindung hergestellt. Das geht am einfachsten über WLAN mit der Eingabe des Kennworts.

Zuerst ist ein Upgrade der Firmware, also der Geräte-Software, fällig. Dann kann das Streamen beginnen. Am einfachsten lassen sich Multimedia-Daten von einer Festplatte mit Netzanschluss abrufen, wie sie neben anderen Herstellern Western Digital mit der Modellreihe MyBook Live anbietet - zu Preisen im Online-Handel ab etwa 90 Euro für ein 1 Terabyte. Alternativ kann man eine externe Festplatte mit einem USB-Kabel an die Box anschließen.

Das Gerät erkennt alle gängigen Dateiformate. Bei Fotos sind das etwa jpg, png, tiff, bmp und gif - was fehlt, sind das Photoshop-Format psd und die RAW-Dateiformate von Digitalkameras. Musik spielt der Netzwerk-Player unter anderem in den Formaten MP3, WAV, AAC und Ogg Vorbis ab. Videos werden unter anderem in den Formaten MPEG-4, avi, mov oder H.264 gestreamt. Mit der Fernbedienung hangelt man sich durch die gewünschten Festplattenordner und wählt die gewünschten Multimedia-Daten aus. Fotos können als Diaschau angezeigt werden.

Ist man mit der privaten Fotosammlung durch, zeigt das Internet seine Bilderschätze an. Im Bereich Dienste findet sich das Flickr-Portal. Hier kann die aktuellsten Fotos, Bilder zu bestimmten Schlagwörtern (Tags) oder von einzelnen Flickr-Accounts anzeigen. Weitere Internet-Dienste sind YouTube, Web-Radio-Sender, Facebook oder RSS-Feeds für aktuelle Nachrichten.

Ein NAS-Server (Network Attached Storage) - also ein Datenspeicher im Heimnetz - bietet den Vorteil, dass man auch unterwegs auf die Daten zugreifen kann. Western Digital hat dafür zum einen eine Web-Anwendung, zum anderen eine App für iPad und iPhone entwickelt. Die einmalige Freigabe ist etwas umständlich. Dafür hat man die Gewähr, dass niemand sonst auf persönliche Nutzerbereiche der Festplatte zugreifen kann.

Bei der Streaming-Box für den Fernseher muss hier noch nachgebessert werden: Sie zeigte im Test nicht nur die Multimedia-Daten im „öffentlichen Ordner“ der Netz-Festplatte an, sondern auch ohne gesonderte Freigabe den Inhalt von privaten Nutzerverzeichnissen.