Digital Kostenlose SIM-Karte und flexibler Wunschtarif: Wie viel Sparpotential steckt in Prepaid-Angeboten?
Sie sind die größte Konkurrenz der Handyverträge: Prepaid-Tarife sind für viele Handynutzer eine echte Alternative. Aber wie viel Sparpotential steckt tatsächlich in Prepaid-Tarifen und für welche Nutzer sind sie besonders gut geeignet?
Bei der Frage, ob Prepaid-Tarif oder Vertrag, scheiden sich die Geister. Während vor allem Verbraucher, die ihr Mobiltelefon häufig und für viele verschiedene Aktivitäten nutzen, auf Verträge mit günstigen Konditionen und Flatrates schwören, bleiben Andere lieber frei von monatlichen Abbuchungen und laden ihr Handy ganz nach ihrem individuellen Verbrauch auf. Beide Modelle haben Vorteile und deshalb stehen Handyverträge und Prepaid-Tarife auch in starker Konkurrenz zueinander.
Wie günstig sind Prepaid-Tarife?
Wie günstig sind aber Prepaid-Tarife im Vergleich zum Handyvertrag? Tatsächlich haben die Prepaid-Anbieter inzwischen deutlich aufgerüstet und bieten ihren Kunden äußerst attraktive Spartarife an, die es in vielerlei Hinsicht mit den meisten Handyverträgen aufnehmen können. Vor allem im Hinblick auf im Guthaben inkludierte Freiminuten, Nachrichten oder Datenvolumen haben sich die Prepaid-Tarife sehr zum Vorteil der Nutzer entwickelt.
Schon für 10 Euro pro Monat können Wenig-Nutzer alles bekommen, was sie von ihrem Handy erwarten. Dafür sind zwischen 100 und 500 Gesprächsminuten, SMS und Megabyte Datenvolumen zu bekommen, die für einen Monat völlig ausreichen, wenn das Mobiltelefon nicht exzessiv genutzt wird. Das ergaben umfangreiche Tarifvergleiche des Zeitschrift Computerbild.
Die meisten Prepaid-Tarife haben sich inzwischen auf einem Preis von 9 Cent pro Gesprächsminute oder SMS eingependelt. Nur sehr wenige Anbieter liegen mit Gebühren von 8 oder sogar 6 Cent darunter. Manche Tarife bieten auch eine Variante, bei der zu einem Pauschalpreis von durchschnittlich 10 Euro Pakete von Inklusivminuten oder SMS enthalten sind und erst wenn dieses Paket aufgebraucht ist, wird jede weitere Minute oder SMS mit 9 Cent vom Restguthaben abgezogen. Bildnachrichten, so genannte MMS, kosten in der Regel mehr. Inklusivpakete können auch hier vielfach zugebucht werden. Gesprächsminuten oder SMS werden inzwischen häufig nur in fremde Netze oder ins Festnetz berechnet. Kommunizieren Mobilfunkkunden innerhalb des Netzes des Anbieters über Gespräche oder SMS miteinander, geschieht dies vielfach bereits kostenlos. Das Prepaid-Kontingent wird dadurch nicht belastet.
Immer interessanter wird das Thema Datenvolumen für die Internetnutzung über das Smartphone. Hier lagen die Prepaid-Tarife lange Zeit hinter den Vertragsangeboten zurück. Inzwischen haben sie aber auch hier aufgeholt und bieten ihren Kunden je nach gewähltem Tarif zwischen 1 und 5 GB pro Monat zu günstigen Konditionen an. Gebucht wird im Paket zum Festpreis. Erst dann darf im Rahmen des gekauften Datenvolumens gesurft werden. Wird das Datenvolumen überschritten, wird jede weitere Internetnutzung vom Restguthaben abgezogen. Häufig surfen Nutzer nach Verbrauch des Inklusivvolumens mit gedrosselter Geschwindigkeit. Das ist aber auch bei Handyverträgen mit inkludiertem Datenvolumen eine gängige Praxis. Nicht genutztes Datenvolumen verfällt üblicherweise nach Ablauf der vorgegebenen Laufzeit für das gebuchte Paket. Eine Übertragung nicht genutzten Datenvolumens in künftige Pakete ist normalerweise nicht möglich.
Sehr gut schneiden in der Regel auch die neuen Prepaid-Tarife von Discountern und Drogeriemärkten ab. Sie bieten Nutzern oft höchste Flexibilität, da ein Prepaid-Tarif ohne Grundgebühr und monatlichen Mindestumsatz genutzt werden kann. Für Verbraucher lohnt es sich, auch im Prepaid-Bereich genau hinzuschauen. Wer das eigene Nutzungsverhalten gut kennt, kann mit ein bisschen Recherche oft sehr günstige Tarife finden, die im Vergleich zu Verträgen eine Menge Sparpotential bergen. Und sollte ein anderer Anbieter einmal bessere Konditionen auf den Markt werfen, ist ein Prepaid-Tarif ja glücklicherweise meist innerhalb weniger Tage bis maximal 4 Wochen gewechselt.
Das Basic geschenkt: SIM-Karten immer öfter kostenlos
Ohne SIM-Karte ist jedes noch so moderne Smartphone wertlos. Sie ist das Herzstück jeder mobilen Kommunikation, denn sie enthält alle Nutzer- und Kontaktdaten und speichert heruntergeladene Apps und Dateien, aufgenommene Fotos und all die vielen persönlichen Dinge, die das Mobiltelefon so wertvoll machen. Zum Starpaket eines jeden Vertrags oder Prepaid-Tarifs gehört deshalb zwangsläufig eine SIM-Karte mit der jeweiligen Rufnummer und einer individuellen PIN zur Aktivierung. Die Kosten für die SIM-Karte werden üblicherweise mit dem Startpaket bezahlt. Die Kosten liegen im Schnitt zwischen 10 und 20 Euro pro SIM-Karte.
Um für ihre Kunden noch attraktiver zu sein, werben einige Anbieter inzwischen mit einer kostenlosen SIM-Karte im Startpaket. Damit möchten sie potentiellen Neukunden die Entscheidung erleichtern. Vor allem in Prepaid-Tarifen ist eine kostenlose SIM-Karte äußerst attraktiv. Ohne Mehrkosten können Nutzer dann ihr Guthaben aufladen und nutzen das investierte Kapital von Anfang an nur für verbrauchte Leistungen. Wer mit einem neuen Prepaid-Tarif starten möchte, sollte frühzeitig die Augen nach speziellen Angeboten offen halten. Sonderaktionen verbinden häufig eine kostenlose SIM-Karte mit einem Startguthaben von 10 Euro oder mehr. Damit sind die ersten Gesprächsminuten, Nachrichten und Internetrecherchen häufig bereits geschenkt.
Eine kostenlose SIM-Karte eignet sich auch hervorragend als Vorrat für den Notfall. Geht ein Handy verloren oder wird gestohlen, ist damit auch die SIM-Karte weg. Wer für den Ernstfall einen kostenlosen Ersatz in der Schublade liegen hat, ist schnell wieder erreichbar. Bei Internetanbietern wie Lebara können SIM-Karten auch im Voraus ohne Zusatzkosten online bestellt und erst bei Bedarf aktiviert und mit Guthaben aufgeladen werden. Die auf der verlorenen SIM-Karte gespeicherten Daten sind damit zwar nicht wieder da, mit einem regelmäßigen Backup, zum Beispiel auf dem Computer oder einer externen Festplatte können wichtige Daten wie Kontakte, Klingeltöne oder private Bilder aber schnell auf die Ersatzkarte übertragen werden. Eine Datensicherung sollten vor allem regelmäßige Smartphone-Nutzer häufig durchführen. Nur so lässt sich empfindlichen Datenverlusten vorbeugen. Spezielle PC-Programme machen eine Datensicherung einfach, schnell und komfortabel. Die besten Tipps zum Thema Datensicherung für Smartphones hat die Zeitschrift PC-Welt zusammengefasst.
Vertrag oder Prepaid? Wer profitiert von welchem Modell?
Ein Handyvertrag bietet unschlagbar günstige Konditionen und häufig äußerst attraktive Flatrate-Angebote. Dafür sind Nutzer an Laufzeiten von 12 bis 24 Monaten und starre Kündigungsfristen gebunden. Auch viele Prepaid-Tarife haben in Sachen Sparpotential durchaus nachgerüstet, trotzdem sind sie in der Regel etwas teurer als Festverträge. Dafür bleiben Nutzer bei einem Prepaid-Tarif absolut flexibel und können ihren Tarif und sogar ihren Anbieter jederzeit ohne lange Fristen wechseln. Ein echter Nachteil der meisten Handyverträge ist außerdem die Grundgebühr, die bereits jeden Monat Kapital bindet, das vielleicht nicht immer verbraucht wird. Die meisten Prepaid-Tarife verzichten auf eine Grundgebühr. Hier wird nur bezahlt, was tatsächlich genutzt wird. Die einzelnen Einheiten, SMS oder das Internetdatenvolumen sind allerdings in der Regel etwas teurer als im Vertrag.
Auch die Bezahlweise beider Modelle hat jeweils Vor- und Nachteile. Bei einem Handyvertrag können die Leistungen einen ganzen Monat genutzt werden, bevor die Rechnung fällig wird. Bei einem Prepaid-Tarif muss der Nutzer in Vorleistung gehen und kann Leistungen erst nutzen, wenn sie bereits bezahlt sind. Dafür behalten Prepaid-Telefonierer allerdings immer den Überblick darüber, wie viel sie von ihrem Kontingent bereits verbraucht haben. Wird bei einem Handyvertrag das gebuchte Kontingent überschritten oder werden Zusatzleistungen in Anspruch genommen, die nicht im Vertrag enthalten sind, können Zusatzkosten entstehen, die erst am Zahltag schwarz auf weiß zu sehen sind.
Vor allem für Jugendliche kann ein Handyvertrag mit möglicherweise nicht ganz transparenten Mehrkosten zu einem echten Problem werden. Eine JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-)Media) ergab, dass inzwischen 96 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren ein Handy besitzen, wie das Grimme-Institut in seinem Report „Jugendliche und Handy auf einen Blick“ zitiert. Vor allem Apps sind bei den Jugendlichen beliebt. Gerade hier verstecken sich aber die zusätzlichen Kosten, die häufig nicht unter Kontrolle bleiben. Durch so genannte In-App-Käufe nehmen Jugendliche oft Leistungen in Anspruch, die nicht in ihrem Vertrag enthalten sind. Mit einem Prepaid-Tarif ist es schwerer, in die Kostenfalle zu tappen, da sämtliche Leistungen erst gebucht und bezahlt werden müssen, bevor sie genutzt werden können. Damit birgt ein Prepaid-Tarif eine automatische Kostensperre, die hilfreich sein kann. Da das Prepaid-Handy bei vollständig verbrauchtem Guthaben zwar keine weiteren Kosten mehr verursachen kann, trotzdem aber erreichbar bleibt, haben Prepaid-Tarife für die Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern einige Vorteile.
Vor allem Eltern jüngerer Kinder und Jugendlicher, die ihrem Nachwuchs die Kommunikation über ein Handy ermöglichen möchten, allerdings in einem kontrollierten Rahmen, sind deshalb mit einem Prepaid-Tarif gut beraten. Tatsächlich hat die weiter oben bereits zitierte JIM-Studie ergeben, dass Prepaid-Handys unter Kindern und Jugendlichen immerhin 68 Prozent des Marktanteils ausmachen. Ausführlicher Informationen zur Handynutzung von Kindern und Jugendlichen vermittelt die Kinder-Medien-Studie 2018 unter diesem Link:
Je älter die Nutzer werden, desto mehr geht die Tendenz vom Prepaid-Handy zum Vertrag. Im Seniorenalter greifen Nutzer dann wieder vermehrt zu günstigen Prepaid-Tarifen, vor allem wenn das Handy im Alter weniger genutzt wird.
Grundsätzlich gilt: Wer sein Mobiltelefon als ständigen Begleiter sieht, der täglich genutzt wird, wer neben Telefonieren und Texten auch intensiv im Internet surfen und internetbasierte Apps nutzen möchte, findet sicher in einem entsprechenden Handytarif mit auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmten Flatrates das passende Angebot. Nutzer, die eher sporadisch und nur nach Bedarf zum Handy greifen, verschenken mit den meisten Verträgen wahrscheinlich zu viel ungenutztes Kapital. Hier ist ein Prepaid-Tarif sicher eine günstige und bedarfsorientierte Alternative, die ganz an die persönliche Handynutzung angepasst und bei Bedarf flexibel geändert werden kann.
WZ ist weder für den Inhalt der Anzeigen noch für ggf. angebotene Produkte verantwortlich.