Wiederholt und vernetzt: Wie die Spielebranche tickt
Köln (dpa) - In welche Richtung steuert die Computerspielebranche? Auf der Gamescom in Köln geben die Hersteller einen Ausblick. Eine Übersicht zeigt, welche Trends derzeit wichtig sind.
Mehr in Teil 2 oder 3: Fortsetzungen haben in der Spiele-Branche Tradition. Bekannte Figuren und Konzepte erleben etliche Neuauflagen - weil es sich für die Anbieter finanziell lohnt, aber auch weil viele Spieler sich mit alten Helden in neue Abenteuer stürzen wollen. Lange Schlangen dürfte es auf der Gamescom bei Titeln wie „Assassin's Creed 3“, „Crysis 3“ oder „Fifa 13“ geben.
Virtuell trifft real: Das Zauberwort lautet „augmented reality“: Dank Kamera und Bewegungssteuerung werden reale und virtuelle Welt miteinander verknüpft. Ein aktuelles Beispiel liefert Sony mit dem Wonderbook, einem Buch, das über die Playstation mit interaktiven Inhalten erweitert wird.
Zappeln im Wohnzimmer: 2011 waren tanzende und hüpfende Spieler der Hingucker der Gamescom. Der ganz große Hype um Bewegungssteuerungen ist zwar abgeklungen, doch weiterhin kommen viele Titel für Wohnzimmersportler heraus. Und vor allem Microsoft dürfte nach dem Erfolg seines Kinect-Systems auch in der nächsten Xbox-Generation, die vermutlich im kommenden Jahr herauskommt, auf Spielsteuerung per Körperbewegung setzen.
Jederzeit online: Kaum ein Spiel verzichtet noch auf eine Internet-Anbindung. Die Nutzer treten gemeinsam oder gegeneinander an, laden ihre Punktstände und Zeiten in eine Bestenliste hoch oder teilen ihren Freunden per Twitter und Facebook mit, was sie gerade erreicht haben. Das gilt längst nicht nur für klassische Online-Titel von „Farmville“ bis „World of Warcraft“, sondern prinzipiell für alle Spiele. Hersteller wie Electronic Arts und Ubisoft haben eigene Online-Plattformen entwickelt, die auch eine Vernetzung ermöglichen.
Ein Spiel auf mehreren Geräten: Zu Hause wird die virtuelle Farm oder Stadt auf dem PC gepflegt, unterwegs auf dem Smartphone oder der mobilen Konsole - das ist die Grundidee des „cross-platform gaming“. Nutzer sollen ihr Spiel also dank permanenter Internet-Verbindung jederzeit auf verschiedenen Plattformen weiterführen können. Damit bleiben sie im besten Fall länger bei der Stange.
Mobil im Spiel: Der Trend zum Spielen auf Smartphone und Tablet zeichnet sich seit Jahren ab - immer mehr Nutzer haben ein mobiles Gerät in der Tasche oder auf Couch. Und immer mehr Entwickler versuchen ihr Glück mit Titeln für den kleinen Bildschirm. Damit wird es aber schwieriger, die Zwischendurch-Spieler auf sich aufmerksam zu machen. Unter dem Boom der Smartphones leiden die mobilen Konsolen Playstation Vita und Nintendo 3DS.
Mit gratis Geld verdienen: Firmen wie Zynga und Bigpoint haben vorgemacht, dass sich mit Gratis-Spielen Geld verdienen lässt - etwa über den Verkauf virtueller Gegenstände. Nun experimentieren auch die Großen der Branche, die bislang vom Verkauf ihrer Spiele lebten, mit diesem Geschäftsmodell. Auf der Gamescom will beispielsweise Ubisoft zwei Titel ankündigen, die auf das sogenannte „neue „Free-to-play“-Modell setzen.