Zeitungsverleger: Expansion von ARD und ZDF stoppen

Berlin (dpa) - Die Zeitungsverleger dringen mit Klagen gegen Google und die „Tagesschau“-Apps auf eine Reform der Mediengesetze in Deutschland. Bund und Länder müssten die „ungebremste Expansion“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stoppen.

„Es geht um die künftige Architektur des Mediensystems, in dem die Zeitungsverlage sich als wirtschaftlich und publizistisch erfolgreiche Unternehmen weiterentwickeln können“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff, am Dienstag in Berlin.

Die kostenlose „Tagesschau“-App sei ein „staatlich finanziertes Presseprodukt“. Die mit Gebühren finanzierten Gratis-„Apps“ seien „die Killer für ein digitales Geschäftsmodell der Presse“.

Im vergangenen Jahr legten die Zeitungen beim Umsatz um 0,7 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zu. Von der Wachstumsprognose für Deutschland von 3,3 Prozent in diesem Jahr seien die Zeitungen allerdings weit entfernt, sagte Wolff.

In den ersten vier Monaten des Jahres 2011 ging der Umfang der Zeitungsanzeigen um 4,2 Prozent zurück. Die Werbung für Markenartikel, Handel und lokale Geschäfte brach um 11,4 Prozent ein.

2010 ging die Auflage von 393 Zeitungstiteln um 2,35 Prozent auf 24,1 Millionen Exemplare zurück. Die Werbeeinnahmen fielen um 1,2 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Die Vertriebsumsätze stiegen hingegen um 2,3 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.