Ein Abend mit Jürgen B. Hausmann
„Drei Eff: Frühling, Flanzen, Feiertare.“
„Et war einfach nur schön“, so lautet der vielfältige Kommentar am Ende des Kabarettabends im Seidenweberhaus mit Jürgen B. Hausmann. Der Lehrer aus Alsdorf bei Aachen hat wohl eine riesige Fangemeinde. Nicht mal ein Dutzend Plätze bleiben leer, als er im Gärtnerlook auf die frühlingshaft geschmückte Bühne tritt.
Sein Motto: 3 Eff, Frühling – Flanzen – Feiertare. Im ersten Teil war der deutsche Rasen sein Thema. „Wir haben zu Hause einen 18-Loch-Rasen“ erklärt er die vielen Maulwurfshügel und kommt schnell auf die Befindlichkeiten eines aktiven Hobbygärtners. „Ich hab et inne Rücken, von et Gras“. Und die Ü-50-Zuschauer honorieren seine netten Späße immer wieder mit Lachsalven. Und wenn die nicht aufhören wollen, kommt sein Kommentar: „Lacht nur, wir haben Zeit“.
Erinnerungen an die 50er bis 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts
Mit schlafwandlerischer Sicherheit weckt der begnadete Kabarettist die Erinnerungen an fürhere Zeiten. Mit seinem musikalischen Freund Harald Claßen („Wir stehen seit 20 Jahren zusammen auf der Bühne“) gibt er kleine Liedeinlagen – und immer wieder trifft er den Nerv des Publikums.
Unübertrefflich die Schilderungen der nachbarlichen Begegnungen, ob beim Rasenmähen oder Heckenschneiden. „Die Heck macht mich noch jeck“ ist dann der Anlass, über die im Bikini sonnenbadende Nachbarin zu berichten.
Plötzlich ist Klementine da, die Waschikone früherer Zeiten, als die Werbewirtschaft das Fernsehen entdeckte. Die alten Quizmaster stellt er vor, die Sprüche von damals kommen ihm mühelos über die Lippen. Und immer wieder „bauchpinselt“ er die Krefelder, denn in Bergheim oder Korschenbroich „hab´n se dat ja jarnich richtig verstanden“. 13 Mal präsentiert er in diesem Frühjahr sein Programm, in Hückelhoven und Euskirchen hat er begonnen, die nächste Station ist Hilden, bis die Tournee Mitte Juli in Berlin endet.
Live ist anders
als nur im Fernsehen
In der Pause findet sich niemand, der zum ersten Mal bei Hausmann ist. Die befragten Besucher aus Traar, dem Nordbezirk und der Gartenstadt sowie aus Duisburg und Moers kommen oft schon zum dritten Mal. „Wir sehen ihn gern im Fernsehen, aber ihn hier persönlich auf der Bühne zu erleben, das ist doch was anderes“.
Nach der Pause nimmt er mit viel Sprachwitz die Feiertage aufs Korn. Große Begeisterung im Publikum gibt es bei der Schilderung des Maiausflugs und des Muttertags. Auch zu einem Date ist es gekommen, „es war ein Blind-Date, denn ich hatte meine Brille vergessen“. Immer wieder auch die Beziehungen zwischen den Geschlechtern: „Mein Frau haben ´se zwei Zähn jezogen un die konnt zwei Tag nich sprechen, wunderbar.“ Weit nach 22 Uhr verlassen die beiden Unterhalter die Bühne mit einem „Maakt et joot, kommt jut nach Haus!“