Stadtradeln Jugendliche treten im Fahrradduell gegen Politiker an

Leichlingen. · Das Jugendparlament will mit der Aktion zugleich auf den schlechten Zustand der Radwege aufmerksam machen.

Die Mitglieder des Leichlinger Jugendparlaments haben ihre erwachsenen „Kollegen“ aus dem Stadtrat herausgefordert.

Foto: Stadt

Am 2. Juni startet die Aktion Stadtradeln. Dabei sollen so viele Leichlinger wie möglich so viele Kilometer wie möglich mit dem Fahrrad zurücklegen. Die zurückgelegten Kilometer werden erfasst, Leichlingen beteiligt sich so am bundesweiten Wettbewerb. Gleichzeitig wird errechnet, wie viel Kohlendioxid durch den Verzicht aufs Auto eingespart wurde.

Die Mitglieder des Leichlinger Jugendparlaments (JuPa) haben sich aus diesem Anlass eine weitere Aktion ausgedacht. In einem Schreiben an den Stadtrat haben sie ihre erwachsenen „Kollegen“ zu einem Match herausgefordert. Das Team JuPa tritt gegen das Team Stadtrat an. Am 22. Juni wird dann ausgerechnet, wer mehr Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hat. Die Herausforderung wurde den Politikern am Donnerstag in der Ratssitzung überreicht.

Am 6. Juli brechen junge und erwachsene Politiker dann zu einer gemeinsamen Radtour auf, anschließend gibt es eine gemeinsame Feier. Und, darauf freuen sich die Kinder und Jugendlichen besonders, am Ende müssen die Verlierer ein „peinliches“ Foto mit einem vom Sieger-Team gemalten Schild öffentlich machen.

Auch die Moltkestraße war
Thema in der Ratssitzung

Die ganze Aktion hat einen ernsten Hintergrund. Viele Leichlinger beschweren sich immer wieder über den Zustand der Radwege in der Stadt bzw. auch über fehlende Radwege. Auch der ADFC hat in seiner jüngsten Untersuchung der Stadt ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Darunter leiden vor allem Kinder und Jugendliche, die mit dem Fahrrad zur Schule, zum Sport oder zu anderen Freizeitaktivitäten fahren wollen. Viele fahren wegen gefährlicher Stellen im Stadtgebiet erst gar nicht mit dem Fahrrad. Deshalb wollen die Kinder bei der gemeinsamen Radtour mit den Ratspolitikern das Radwegenetz genauer unter die Lupe nehmen und ihnen im persönlichen Gespräch von ihren Erlebnissen und Problemen berichten.

Dass das Thema „Radwege in der Stadt“ durchaus kompliziert ist, wurde auch in der Ratssitzung wieder deutlich. Dort wurde kurz über das Thema Moltkestraße gesprochen, Anwohner wollten wissen, wie es dort weitergehen soll. Das Problem: Die Moltkestraße soll saniert werden, allerdings ist der Platz dort so beengt, dass die Verwaltung keine Möglichkeit sieht, einen gesonderten Schutzstreifen für Radfahrer und gleichzeitig Parkmöglichkeiten für die Anwohner einzurichten. Nun sollen weitere Alternativen gesucht werden, um möglichst allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden.