Vorhaben in Kaarst Anwohner will Park statt Gebäuden
Büttgen. · Das Ex-Ratsmitglied Raymund Bialkowski macht einen Gegenvorschlag zu den Plänen für neue Wohnungen an der Birkhofstraße.
Wach geworden ist Raymund Bialkowski durch einen Zeitungsartikel zur geplanten Bebauung an der Birkhofstraße in Büttgen. „Ich habe mir daraufhin die Unterlagen besorgt. Darin steht, dass im Flächennutzungsplan eigentlich eine Grünanlage vorgesehen ist, die meines Wissens nach noch nicht rechtskräftig geändert wurde“, sagt Bialkowski. Für das kommende Jahr ist offenbar noch eine Besprechung geplant, in der es noch einmal um den Standort geht.
Doch was will der 75-Jährige statt Wohnungen? „Ich möchte, dass dort ein Bürgerpark entsteht, und habe auch mithilfe eines Gärtners schon einmal eine erste Skizze gemacht“, sagt er und zeigt das Blatt Papier. Darauf ist ein Park mit einem Spielplatz zu sehen, der umgeben ist von Bäumen. Mitten durch den Park verläuft ein sogenannter „Jahreszeitenweg“, auf dem Pflanzen angebaut werden könnten, die zu den jeweiligen Jahreszeiten blühen.
Die Rückmeldungen von Bürgern seien allesamt positiv gewesen
Die Bürger, die Bialkowski zu seinen Plänen befragt hat, seien alle begeistert – wollen aber drei Ausnahmen haben: Ein in Büttgen dringend benötigtes Ärztehaus, eine Kita und ein Wohnhaus für integriertes Wohnen. Dies sollte allerdings ökologisch sinnvoll sein. „Vielleicht mit einem Gründach“, sagt er.
Bialkowski hat bereits Briefe ans Technische Rathaus und an die NRW-Umweltministerin geschickt. „Es kann nicht sein, dass wir jeden Winkel bebauen. Das ist überhaupt nicht sinnvoll“, sagt Bialkowski. die Belastungen für das „Runddorf“ Büttgen seien jetzt schon viel zu hoch. „Büttgen ist übermäßig belastet durch Straßen- und Luftverkehr. L 381, L 154 und K 37 sind Zubringer zu den Autobahnen, es herrscht starker Berufs- und Luftverkehr, vor allem bei Ostwind“, sagt das ehemalige Kaarster Ratsmitglied. Bialkowski bemängelt, dass jeder Kaarster Ortsteil wenigstens über eine einzige Grünfläche verfüge – allein Büttgen nicht.
Der Bürgerpark in Büttgen soll auch den Menschen als Treffpunkt für Jung und Alt dienen. Der Rathausplatz werde diesem Anliegen nicht mehr gerecht. „Büttgen ist doch in der Innenstadt tot, da passiert nichts mehr“, beklagt der 75-Jährige. Mit einem Bürgerpark würde dem Stadtteil neues Leben eingehaucht.
Die Stadtverwaltung macht dem Anwohner aber keine Hoffnung, dass sein Vorhaben tatsächlich realisiert wird. „Die Stadt hat an der Birkhofstraße zentrale Flächen erworben, um dort wesentliche öffentliche Bedarfe zu befriedigen. In Büttgen ist die Nachfrage nach Wohnraum groß. Büttgen benötigt dringend eine neue Kita, Ärzte und eine Antwort auf den Wunsch nach generationsübergreifenden Wohnkonzepten“, teilte Stadtsprecher Peter Böttner mit.
Die jetzigen Planungen setzten diese Anforderungen um, und auch die Kaarster Politiker begleiteten den Planungsprozess intensiv. „Durch Bürgerinformationsveranstaltungen wurde das Verfahren transparent transportiert, zuletzt ist die geplante Verkehrsführung in der Pampusschule vorgestellt worden. Herr Bialkowski hat sich im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung in das Planungsverfahren eingebracht, eine Stellungnahme der Stadt erfolgt an ihn persönlich. Auch in den nächsten Verfahrensschritten werden die Bürger beteiligt“, erklärt Stadtsprecher Böttner.