Tourismus in Kempen Keine Touristen-Info in der Kapelle
Kempen. · Für einen Prüfauftrag für den Standort Heilig-Geist-Kapelle gab es keine Mehrheit.
Das Thema Touristen-Information in der Kempener Altstadt wird schon länger diskutiert. Mit der jetzigen Anlaufstelle im Eingangsbereich des Kulturforums Franziskanerkloster sind nicht alle zufrieden. Am „Runden Tisch Stadtmarketing“, in dem neben Stadtratsfraktion und Verwaltung unter anderem Werberinge, Heimatvereine und Niederrhein-Tourismus GmbH vertreten sind, entstand die Idee, eine solche in der leerstehenden Heilig-Geist-Kapelle am Buttermarkt einzurichten. Daher hatte die SPD beantragt, dass die Verwaltung prüfen solle, ob die Idee umsetzbar ist, was das kostet und inwieweit eine Beteiligung des Werberings möglich ist. Es müsse ja keine Dauerlösung sein, so SPD-Fraktionschef Andreas Gareißen. Es könnte für den Übergang eine Lösung sein, bis geklärt ist, ob in der Burg eine Möglichkeit dafür geschaffen werden kann.
Stadtverwaltung will den Standort Kulturforum halten
Die Verwaltung lehnt dies aber ab und spricht sich dafür aus, die Touristeninformation im Kulturforum Franziskanerkloster zu belassen. Die Lage sei gut, die Verbindung von Kultur und Tourismus ebenfalls, erklärte Bürgermeister Volker Rübo im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend. Die Mitarbeiter dort würden Touristen bei Fragen weiterhelfen. Allerdings muss der Eingangsbereich noch neu gestaltet werden. Wie berichtet, macht dort der Brandschutz Probleme, weil im Bereich eines Fluchtwegs kein Papier gelagert werden dürfe. Und das ist bei einer Touristen-Info mit Prospekten durchaus der Fall. Im Zuge des Umbaus im Kulturforum Franziskanerkloster soll auch der Eingangsbereich ein neues Gesicht bekommen. Zurzeit würde das Baudezernat Planungen dazu erarbeiten. Technische Unterstützung soll es durch Touch-Module und Großbildschirme geben.
Diese Idee der Touristen-Info in der Heilig-Geist-Kapelle sei auf jeden Fall mit hohen Kosten verbunden, so Rübo, der neben Miete und Bewirtschaftung auch die Personalkosten für sechs bis sieben Tage in der Woche ins Feld führt. Das sieht die CDU ähnlich. Zwar habe die Idee Charme, aber man müsse sich schon fragen, für welche Zwecke wolle man welche Mittel einsetzen, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Wilfried Bogedain. Statt Geld in eine zweite Anlaufstelle zu investieren, sollte man lieber einen Schritt in die digitale Zukunft gehen, ergänzte Jochen Herbst (CDU).
Bei den anderen Fraktionen gab es aber durchaus Sympathien für die Idee. Günter Solecki (Linke) übte Kritik an der bestehenden Anlaufstelle, die seiner Meinung nach den Ansprüchen an eine Touristeninformation nicht genüge. Grüne, Linke, SPD und FDP hätten die Idee gerne prüfen lassen. Mit der Mehrheit der Stimmen von CDU und Freien Wählern Kempen wurde der Prüfauftrag allerdings abgelehnt.
Einigkeit besteht darin, dass man die Touristen-Info in Zukunft besser ausschildern wolle. Auch auf der Internetseite der Stadt, die im kommenden Jahr erneuert werden soll, sollen touristische Informationen zentral zur Verfügung gestellt werden, so Bogedain. Die Überarbeitung war schon für dieses Jahr geplant, weil es Verzögerungen gegeben hatte, werden die 30 000 Euro dafür nun ins Jahr 2019 geschoben. ulli