Politisches Desinteresse und Unterwürfigkeit seien zur Normalität und zur billigen Ware geworden, sagte sie dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstag): „Plötzlich bedient man schamlos die Staatsmacht und die Geldsäcke.“
Die mit Interviewcollagen und Dokumentationsprosa („Tschernobyl“) bekanntgewordene 68-Jährige gestand, „viele Freunde in Russland verloren“ zu haben: „Weil ich den Glanz in den Augen bei den Worten 'Anschluss', 'Annexion', 'Großes Russland' nicht ertragen kann.“
Die Autorin bezeichnete die Intellektuellen als „Randfiguren in der heutigen neuen Welt“: „Man muss zugeben, das Volk hört nicht auf uns.“ Sie halte Donald Trump und Wladimir Putin für gleichermaßen gefährlich für den Weltfrieden: „Gott behüte, dass sie sich zusammentun wie einst Hitler und Stalin.“