Co-Autorin schrieb an Walsers neuem Roman mit

Hamburg (dpa) - Am neuen Roman „Ein sterbender Mann“ von Schriftsteller Martin Walser (89) hat die Sinologin Thekla Chabbi (47) einen beachtlichen Anteil. „Der Roman wäre nicht das, was er ist, wenn sie nicht mitgeschrieben hätte“, sagte Walser dem Magazin „Der Spiegel“.

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Chabbi selbst schätzte ihren Beitrag auf „knapp 30 Prozent“, was Walser wiederum mit den Worten kommentierte: „Ich habe sie eingeladen, zum Teil provoziert, und sie hat sich auf die wunderbarste Weise beteiligt. Aber es bleibt mein Roman.“

In dem Buch schreibt Walser über einen Mann mit Suizidgedanken. Chabbi habe ihn bei einem Zusammentreffen auf ein Suizidforum im Internet hingewiesen, sagte Walser, und es habe einen Austausch darüber gegeben. „Das war der Beginn des Romans.“ Ein weiteres wesentliches Motiv gehe ebenfalls auf Chabbi zurück: „Sie hat früher viel Tango getanzt und mir davon erzählt. Ich bat sie, etwas darüber zu schreiben. Das ist dann in den Roman eingeflossen.“ Chabbi steuerte zudem ein Kapitel über eine Algerien-Reise bei.

Im Buch gibt es zwar eine Danksagung an Chabbi, ihr Name steht aber nicht auf dem Buchumschlag. Dazu sagte Walser: „Das war nie ein Thema zwischen uns. Für mich war und ist das alles ein unvorhergesehenes, überraschendes Erlebnis.“