Cornelia Funke ist „verliebt in Amerika“
Köln (dpa) - „Tintenherz“-Autorin Cornelia Funke (55) hat sich „für alle Zeiten in Amerika verliebt“. Die gebürtige Dorstenerin wohnt seit 2005 in Los Angeles und schwärmt von den Eigenschaften ihrer dortigen Mitbürger.
Durch ein einschneidendes Ereignis lernte Cornelia Funke die Menschen ihrer Wahlheimat kennen und lieben. Entscheidend sei aber das Jahr 2006 gewesen, als ihr Mann Rolf gestorben sei: Ihre amerikanischen Freunde und Nachbarn, aber auch die Schulen ihrer Kinder hätten sich nach diesem Schicksalsschlag mit größter Hingabe um sie gekümmert. In Europa könne sie sich das eher nicht so vorstellen, sagte die Schriftstellerin im WDR-Radioprogramm „Sonntagsfragen“ (16. Februar).
Amerikaner hätten ein unglaubliches Talent, „Gemeinschaft zu bilden“. Von Deutschen höre man oft den Einwand, die Freundlichkeit von Amerikanern gegenüber Fremden könne ja nur oberflächlich sein. Und es stimme natürlich, dass man sich mit dem Kassierer im Supermarkt nie verabreden werde, aber seine Herzlichkeit mache das Leben trotzdem schöner und einfacher.
Aber auch mit England verbinde sie eine „sentimentale Liebe“, sagte Funke. „England rührt mein Herz.“ Sie sei mit englischen Autoren aufgewachsen, einige ihrer besten Freunde lebten dort, und auch ihre Tochter studiere in England. Insgesamt fühle sie sich mittlerweile als „Geschichtenerzählerin für die Welt“. Ihre Bücher wurden in 37 Sprachen übersetzt und waren in vielen Ländern Bestseller.