Von Brown bis Handke Mit großen Namen in den Bücherherbst

Berlin (dpa) - Was haben Dan Brown, Elena Ferrante, Florian Illies und Peter Wohlleben gemeinsam? Es sind Bestsellerautoren, und ihre neuen Bücher erscheinen im Spätsommer und Herbst auf dem deutschen Markt.

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Das dürfte nicht nur die Leser freuen, auch der Buchhandel wartet auf eine Belebung des etwas schwächelnden Geschäfts.

Ein ganz wesentlicher Impuls geht sicher von Dan Brown aus. Weltpremiere für „Origin“ ist am 4. Oktober. Es ist der fünfte Thriller mit Robert Langdon. Auch in seinem jüngsten Werk bleibt der US-Amerikaner nach Angaben der Verlages Bastei Lübbe seinem Erfolgsrezept treu und verknüpft geheime Codes, Wissenschaft, Religion, Geschichte, Kunst und Architektur miteinander. In „Origin“ werde der Forscher Langdon - in bisher drei Hollywood-Blockbustern von Tom Hanks gespielt - mit den beiden ewigen und entscheidenden Fragen der Menschheit konfrontiert und mit einer bahnbrechenden Entdeckung, die diese Fragen beantworten könnte.

Knapp einen Monat früher kommt der neue Ken Follett: ein überaus üppiger historischer Roman mit dem verheißungsvollen Titel „Das Fundament der Ewigkeit“. Der US-Amerikaner führt nach „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ wieder tief in die Geschichte - diesmal in das historische Kingsbridge mit seiner Kathedrale um 1558. Follett hatte in den zurückliegenden Jahren vor allem mit seiner Jahrhundert-Trilogie über das 20. Jahrhundert Aufsehen erregt.

Endlich erscheint Ende August auch der dritte Band der Neapel-Tetralogie „Die Geschichte der getrennten Wege“ von Elena Ferrante, er sollte ursprünglich bereits im Mai bei Suhrkamp herauskommen. Das vierte und letzte Buch „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ erscheint Anfang 2018. In Italien kam „L'Amica Geniale“ zwischen 2011 und 2014 auf den Markt. Auch in der englischen Übersetzung sind die Bücher um eine Mädchen- und Frauenfreundschaft zu einem Riesenerfolg geworden. Und noch immer ist die Identität der Bestsellerautorin nicht wirklich geklärt.

Aufstieg und Fall eines skrupellos ehrgeizigen, narzisstischen und mediengewandten Schurken in den USA zeigt Salman Rushdie in seinem Roman „Das Goldene Haus“, der weltweit Anfang September und auf Deutsch bei C. Bertelsmann erscheint. Der indisch-britische Meister erfasst nach Angaben des Verlags einen irritierenden Zeitgeist und zeichnet mit größter Erzählkunst ein treffendes Bild unserer heutigen Welt.

Aber auch Vertreter der deutschsprachigen Crème de la Crème werden in diesem Herbst mit neuen Werken aufwarten - um nur einige zu nenen: Marion Poschmann mit „Die Kieferninseln“, Joachim Meyerhoff mit „Die Zweisamkeit der Einzelgänger“, Ingo Schulze mit „Peter Holtz“, Frank Witzel mit „Direkt danach und kurz davor“ und Peter Handke mit „Die Obstdiebin“.

Bei den Autoren populärer Sachbücher haben sich unter anderen zwei einen Namen gemacht, wenn auch auf ganz verschiedenen Gebieten: Florian Illies und Peter Wohlleben - der eine jetzt Geschäftsführer des Berliner Auktionshauses Villa Grisebach, der andere Förster. Von Illies („1913“) erscheinen Texte zur Kunst „Gerade war der Himmel noch blau“ und von Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“) nun „Das geheime Netzwerk der Natur“.

Und dann wäre da noch das weite Feld der Kriminalromane und Thriller. Einige wichtige Protagonisten, wie Donna Leon und Martin Walker, bevorzugen das Frühjahr für ihre Bücher. Aber es gibt auch im Herbst genügend Crime. Vom Altmeister des Spionagethrillers, John le Carré, erscheint „Das Vermächtnis der Spione“. Vom norwegischen Bestsellerautor Jo Nesbø kommt „Durst“ auf den Markt. Arne Dahl bringt „Sechs mal zwei“ heraus und Veit Etzold den „Tränen-Bringer“. Der Schwede David Lagercrantz legt mit „Verfolgung“ einen neuen Thriller aus der Welt des 2004 gestorbenen Erfolgsautors Stieg Larsson vor - die Geschichte von Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist geht also weiter.

Höhepunkt der Bücherherbstes ist auch in diesem Jahr wieder die Frankfurter Buchmesse (11.-15. Oktober). Gastland wird Frankreich sein - die Verlage haben ihre Programme und Lesungen darauf ausgerichtet. Der streitbare Michel Houellebecq, der spätestens seit seinem Roman „Unterwerfung“ weltweit berühmt ist, will in Frankfurt lesen und diskutieren. Im August erscheint von ihm „In Schopenhauers Gegenwart“ auf Deutsch. In dem Band setzt sich Houellebecq mit wesentlichen Thesen des deutschen Philosophen auseinander. „Das Ende von Eddy“ hieß das aufsehenerregende Debüt von Édouard Louis. Jetzt kommt von dem jungen französischen Erfolgsautor der autobiografische Roman „Im Herzen der Gewalt“ über die Geschehnisse einer dramatischen Nacht.