Abschied Schriftsteller Ludwig Harig gestorben

Sulzbach/Saar (dpa) - Der Schriftsteller Ludwig Harig ist tot. Das bestätigte sein Neffe Lukas Harig am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

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„Wir verlieren (...) eine der bedeutendsten literarischen Persönlichkeiten des Saarlandes und einen unbeirrbaren Streiter für die Werte einer demokratischen Gesellschaft“, würdigte der saarländische Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD) ihn am Sonntag in einer Mitteilung. Zuvor hatte der „Saarländische Rundfunk“ unter Berufung auf Familienkreise berichtet, Harig sei am Samstag im Alter von 90 Jahren in seiner Heimatstadt Sulzbach gestorben.

Der Hölderlin-Preisträger wurde einem breiten Publikum unter anderem mit seiner autobiografischen Roman-Trilogie über die Erlebnisse seines Vaters im Ersten Weltkrieg („Ordnung ist das ganze Leben“, 1986), seine eigene Zeit in der Hitler-Jugend („Weh dem, der aus der Reihe tanzt“, 1990) und einem Buch über die 1950er Jahre („Wer mit den Wölfen heult, wird Wolf“, 1996) bekannt. In den meisten seiner Romane ist Harig selbst die Hauptfigur und stellt sich zumeist einen Freund oder Bekannten an die Seite.

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Der am 18. Juli 1927 geborene Harig war zwei Jahrzehnte lang Volksschullehrer im Saarland, bevor er 1974 freier Schriftsteller wurde. Die Möglichkeit dazu gaben ihm Einnahmen aus Hörspielen. In den 1960er Jahren hatte Harig das experimentelle Hörspiel mit Originaltönen und Wortspielen maßgeblich beeinflusst.

Größeren Erfolg als Schriftsteller hatte er erstmals 1977 mit seinem Prosaband „Die saarländischen Freunde. Ein Lesebuch über die gute Art zu leben und zu denken.“ Harig wurde vielfach ausgezeichnet - unter anderem mit dem Heinrich-Böll-Preis und dem Stadtschreiber-Literaturpreis des ZDF und der Stadt Mainz.