Laut dem Fernsehsender SVT starb er schon am Donnerstag. „Seine Familie hat den Wunsch geäußert, in der nächsten Zeit in Frieden gelassen zu werden“, berichtete die Tageszeitung „Dagens Nyheter“.
Tomas Tranströmer hatte die berühmteste Literaturauszeichnung der Welt 2011 bekommen, „weil er uns in komprimierten, erhellenden Bildern neue Wege zum Wirklichen weist“. Der Stockholmer litt seit einem Schlaganfall 1990 an einem weitgehenden Verlust des Sprechvermögens.
Im Rollstuhl hatte der Lyriker den Literaturnobelpreis von Schwedens König Carl XVI. Gustaf in Empfang genommen. Zuvor hatte er über viele Jahre als „Dauerfavorit“ auf den begehrtesten Literaturpreis der Welt gegolten. Seine Gedichtsammlungen sind in mehr als 60 Sprachen übersetzt worden. Seine erste Gedichtsammlung, „17 Gedichte“, war in Schweden schon 1954 erschienen.
Den Literaturnobelpreis bekommen Schriftsteller und Dichter oft erst in hohem Alter. Der Preisträger 2014, der Franzose Patrick Modiano, ist 69 Jahre alt, die Kanadierin Alice Munro, die die Auszeichnung 2013 bekam, schon 83. Im vergangenen Jahr starben die südafrikanische Preisträgerin Nadine Gordimer (Nobelpreis 1991) und der Kolumbianer Gabriel Garcia Márquez (1982).