„Welt“-Literaturpreis geht an Haruki Murakami

Berlin (dpa) - Der japanische Schriftsteller Haruki Murakami ist neuer Träger des „Welt“-Literaturpreises. Die Jury würdigte den 65-Jährigen als bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Japans, der „eine ganz eigene Spielart des Magischen Realismus“ geschaffen habe.

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Wie der Axel Springer Verlag vor der Preisvergabe am Freitagabend (7. November) mitteilte, wurde dem Autor („Kafka am Strand“, „Gefährliche Geliebte“) die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für sein literarisches Gesamtwerk zugesprochen.

Murakami rief mit Blick auf den 25. Jahrestag der deutsch-deutschen Grenzöffnung zu einer Welt ohne Mauern auf. „Eine Mauer ist endlich gefallen, die Welt hat sich verändert, wir atmen auf“, erklärte er in seiner Rede.

„Doch unversehens ist irgendwo bereits die nächste Mauer entstanden - eine ethnische Mauer, eine religiöse Mauer, eine Mauer der Intoleranz, des Fundamentalismus, eine Mauer aus Gier und Angst. Sind wir nicht imstande, ohne ein System aus Mauern zu leben?“

Der Preis erinnert an Willy Haas, den Gründer der Zeitschrift „Die literarische Welt“, die von 1925 bis 1934 erschien. Seit 1998 nennt die Tageszeitung „Die Welt“ ihre wöchentliche Literaturbeilage so, ein Jahr später vergab sie erstmals den Preis. Zu den bisher Geehrten gehören etwa die Autoren Bernhard Schlink, Amos Oz, Daniel Kehlmann, Philip Roth und zuletzt Jonathan Franzen.