Am Ende ist einer tot — aber die Liebe gewinnt

„Tanguera“ zeigt in Köln 30 der besten Tango-Tänzer in einer rasanten Show.

Köln. Argentinien ist das Land des Fußballs und des neuen Papstes. Ein Exportschlager ist auch der Tango. 30 der besten Tänzer aus den berühmten Tango-Schulen bringen derzeit das Kölner Sommerfestival zum Kochen: Mit viel Herz und Schmerz, mit rasanten Drehungen und Sprüngen präsentieren sie ihre Show „Tanguera“, die bereits in zahlreichen Städten Europas bejubelt wurde.

Ölige Haarsträhnen, Testosteron gesteuerte Männer hier, zartgliedrige Frauen, die wie Schlangen am sehnigen Körper des Partners hinuntergleiten dort. Sie rutschen auf Knien, springen virtuos über das glatte Parkett und geizen nicht mit Gesten der Melancholie und Posen des Triumphs über den Schwächeren. Leidenschaft und Sehnsucht, Begierde und Erotik — alle diese Latino-Klischees bedient die preisgekrönte Choreografie von Mora Godoy ohne mit der Wimper zu zucken.

Der Rahmen für die flotte 80-Minuten-Performance ist eine typisch argentinische Story: Eine junge Französin kommt im Hafen von Buenos Aires an und verliebt sich in den Hafenarbeiter Lorenzo. Doch Giselle gefällt auch Gaudencio, einem mächtigen Mafia-Boss. Der führt das Mädchen in die glitzernde Cabaret-Welt, wo sie zum Star avanciert.

Klar, dass die wahre Liebe siegt und die beiden Rivalen sich am Ende eine Messerstecherei mit tödlichem Ausgang liefern. Allerdings wird das so brillant getanzt, dass dabei kaum jemandem die Tränen kommen. Dafür gibt es Jubel und reichlich Zugaben.

“ Noch bis 28. Juli, Kölner Philharmonie. Tickets unter den Telefonnummern (0221) 2801 und (0221) 280280.