Ruhrfestspiele: Harald Schmidt lässt Elvis leben
Bei den Recklinghauser Festspielen besann sich der TV-Mann auf seine kabarettistischen Fähigkeiten. Er gestaltete einen grandiosen Abend aus Musik und Kabarett.
Recklinghausen. Endlich Elvis! Mit "Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen." steuerte Harald Schmidt die Ruhrfestspiele in musikalische Gefilde.
Doch hier wurden keineswegs nur heiter aneinandergereihte Sangesdarbietungen geboten: Anders als in seinem abgefrühstückt wirkenden TV-Format besann sich Schmidt in Recklinghausen auf seine großartigen kabarettistischen Fähigkeiten und seinen giftig-kraftvollen Humor alter Tage.
Der Elvis-Abend war für den Schwaben Schmidt ohnehin auch persönliche Zeitreise: Als junger Schauspielschüler war er begeisterter Vielseher des am Stuttgarter Staatstheater inszenierten Stücks "Elvis Presley Memorial" - denn 1977 ist nicht allein das Jahr des "Deutschen Herbstes", es ist auch das Jahr, in dem der "King of Rock ’n’ Roll" in Memphis verstarb.
Beides, eine Rückschau auf des Elvis Presleys Leben und eine schwarzhumorige Bilanz der RAF-Zeiten, verbanden Schmidt und seine Mitstreiter Elisabeth Findeis, Benjamin Grüter und Martin Leutgreb zu einer höchst gelungenen Mischung aus Musik, Parodie und politischem Kabarett. Kurzweilig, abwechslungsreich, furios: Die Zuschauer dankten mit frenetischem Applaus.