Das Fest der Liebe einmal anders
Mit „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ geht die Verfilmung der Knister-Bücher in die nächste Runde.
Hexen, sollte man denken, dürften das Weihnachtsfest meiden wie der Teufel das Weihwasser. Denn als buckelige heidnische Wesen, die allerlei bösen Zauber beherrschen, müsste ihnen die christliche Feier äußerst unsympathisch sein. Nicht so Hexe Lilli — die von vielen Kindern weltweit geliebte Hauptperson aus der Buchreihe des Autors Knister ist aus anderem Holz geschnitzt. „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ heißt denn auch das dritte Kinoabenteuer des warmherzigen Mädchens, das seine übernatürlichen Kräfte vor seiner alleinerziehenden Mutter versteckt.
Betont christlich fällt der von Wolfgang Groos („Rico, Oskar und das Herzgebreche“) inszenierte Familienfilm nach dem Drehbuch von Gerrit Hermans nicht aus, eher zeitgeistig wohlmeinend und liberal. „Es geht doch nur darum, dass man mit der Familie zusammen ist“, heißt es darin über den Sinn von Weihnachten. Dabei wird Lillis muslimische Klassenkameradin Layla (Aleyna Hila Obid) stark in das Ereignis einbezogen. So weiß Layla, die auch beim Weihnachtsmärchen in der Schule mitspielt, dass der Nikolaus in alter Zeit Bischof von Myra war — einer Stadt in der heutigen Türkei. Und weil auch sie sich solch ein Fest wünscht, richten ihr ihre muslimisch nicht gerade standfesten Filmeltern eine Bescherung mit Lichtern, Geschenken und leckerem Essen aus. Der turbulente Film wartet überdies mit einer Reise ins Mittelalter auf. Die muntere Lilli in roter Jacke und Ringelstrümpfen spielt die fernseherfahrene Hedda Erlebach in ihrer ersten Hauptrolle. dpa Wertung:n n n n n