Eklat vor Amsterdam-Konzert Eric Burdon sagt Deutschlandtournee ab - Veranstalter stellt Strafanzeige

Eric Burdon sagte sechs Konzerte seiner Abschiedstournee ab und ließ enttäuschte Fans zurück. Angeblich sei der Veranstalter seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen. Nun äußerte sich Hohenstein Konzerte zu den Vorwürfen. Die Geschichte um die Konzert-Absage nimmt bizarre Züge an.

Foto: Hohenstein Burdon/Hohenstein Konzerte

Die Absage des zweiten Teil seiner Abschiedstournee in Dortmund, Düsseldorf, Rostock, Dresden und Nürnberg verkündete der britische Rockmusiker Eric Burdon am frühen Morgen des 1. Oktober auf Facebook. Am Abend zuvor hatte er in Amsterdam die Bühne betreten und die Show abgesagt. Der Veranstalter sei seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen, er sei sogar angegriffen worden, sagte er dem Publikum.

Seine Fans zeigten teilweise Verständnis, andere bekundeten ihre Enttäuschung darüber. Die Vorwürfe wiegen schwer. Es soll um nicht geleistete Zahlungen gegangen sein.

Nachdem am selben Nachmittag der Veranstalter, Hohenstein Konzerte, mit einer knappen Meldungen auf Facebook darauf reagierte, äußerte sich nun Hohenstein Konzerte ausführlich zu den Vorwürfen des Alt-Rockers. Die Geschichte um die Konzert-Absage nimmt bizarre Züge an. Offenbar eskalierte die Situation vor Konzertbeginn in Amsterdam. Am Ende wurde Burdons Managerin und Ehefrau, Marianna Burdon, von der Polizei abgeführt.

In einer Pressemitteilung, die unser Redaktion vorliegt, offenbart Hohenstein Konzerte die getroffenen Vereinbarungen über die Zahlungen an Eric Burdon & The Animals für den zweiten Teil der Tournee und die Ereignisse, die zur Absage führten.

Demnach sollte der Künstler vor dem Konzert in Amsterdam eine festgesetzte Summe für dieses Konzert erhalten. Die Vereinbarung sei einvernehmlich gewesen und wurde am Nachmittag vor dem angesetzten Konzert in Amsterdam getroffen.

Als das Konzert um 20.00 Uhr beginnen sollte, lag dem Veranstalter nach eigenen Angaben immer noch keine Setlist vor. „Diese ist allerdings essentiell zur Durchführung einer Veranstaltung dieser Größenordnung“, sagt Hohenstein Konzerte. Ein Sprecher des Unternehmns schildert in einem Gespräch mit unserer Redaktion die darauffolgenden Ereignisse: „Während Eric Burdon auf die Bühne ging und das Konzert absagte, versuchte Marianna Burdon zeitgleich das Bargeld an sich zu nehmen. Sie und Eric Burdon wurden handgreiflich.“

Schließlich rief Hohenstein Konzerte die Polizei. Marianna Burdon sei dann bereit gewesen, den Erhalt des Geldes zu quittieren. „Wegen aller in diesem Zusammenhang in Betracht kommenden Delikte haben wir Strafanzeige erstattet und um Zusammenarbeit mit anderen Europäischen Polizeibehörden gebeten“, sagt der Veranstalter. Marianna Burdon wurde laut Veranstalter von der Polizei abgeführt.

Den Vorwurf, Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen zu sein, bestreitet Hohenstein Konzerte. „Wir als Veranstalter haben die gesamte Summe in bar zur Absicherung vorgelegt“, beteuert dieser und gibt an, alle genannten Details durch Dokumente und Zeugenaussagen belegen zu können.

Ganz spannungsfrei war das Verhältnis zwischen Künstler und Veranstalter vor Beginn des Zweiten Teils der Tournee wohl nicht mehr. Die neuen Vereinbarungen über die Zahlungsregelungen traf Hohenstein Konzerte zur Absicherung. Den ersten Teil der Tournee in fünf Städten habe der Veranstalter zu 100 Prozent bar im Voraus gezahlt. Da Eric Burdon und das Management jedoch sehr unzuverlässig seien, Absprachen nicht einhielten und sich nicht an Abläufe hielten, wurde die neue Zahlungsregelung vereinbart.

Dass das Verhältnis beider Parteien nun gänzlich zerrüttet ist, scheint offenbar. „Es wird keine Nachholtermine geben. Die Konzerte bleiben abgesagt“, sagt der Sprecher von Hohenstein Konzerte. Inzwischen sei auch ein Anwalt eingeschaltet.

Eric Burdons Abschiedstournee endet nun wohl mit einem juristischen Nachspiel. Gewinner wird es dabei auf keiner Seite geben. Schon jetzt aber stehen einige tausend Verlierer fest: Die Fans.