Romy-Drama „3 Tage in Quiberon“ Favorit beim Deutschen Filmpreis
Berlin (dpa) - Mit zehn Nominierungen ist das Drama „3 Tage in Quiberon“ über das Leben von Romy Schneider der große Favorit beim Deutschen Filmpreis. Das Werk von Regisseurin Emily Atef wurde nicht nur in der Kategorie Bester Spielfilm nominiert.
Marie Bäumer, die in dem Schwarz-Weiß-Film die Schauspielerin Romy Schneider spielt, geht als beste Hauptdarstellerin ins Rennen. Weitere Nominierungen gab es unter anderem in den Kategorien Nebenrolle und Regie. Das teilte die Deutsche Filmakademie am Mittwoch in Berlin mit. „3 Tage in Quiberon“ war auch im diesjährigen Berlinale-Wettbewerb, ging am Ende aber leer aus.
In der Königskategorie Bester Spielfilm sind beim Deutschen Filmpreis auch Fatih Akins NSU-Drama „Aus dem Nichts“ und das Kriegsverbrecherdrama „Der Hauptmann“ von Robert Schwentke in der Auswahl. Außerdem im Rennen: Die Liebesgeschichte „In den Gängen“ von Thomas Stuber, das DDR-Drama „Das schweigende Klassenzimmer“ von Lars Kraume und „Western“ von Valeska Grisebach. Die Lola-Trophäen werden am 27. April in Berlin verliehen.
„3 Tage in Quiberon“ erzählt auf der Grundlage des berühmten „Stern“-Interviews von 1981 mit der späten Romy Schneider von einer Leinwandlegende, die nach frühem Ruhm am Leben zerbricht. Ab 12. April ist der Film im Kino zu sehen. Marie Bäumer konkurriert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin mit Diane Krüger („Aus dem Nichts“) und Kim Riedle („Back for Good“). Als beste Hauptdarsteller sind Andreas Lust („Casting“), Oliver Masucci („Herrliche Zeiten“) und Franz Rogowski („In den Gängen“) nominiert.
Chancen auf die Lola für die beste Nebenrolle haben Birgit Minichmayr („3 Tage in Quiberon“), Corinna Kirchhoff („Casting“), Sandra Hüller („In den Gängen“), Robert Gwisdek („3 Tage in Quiberon“), Charly Hübner („3 Tage in Quiberon“) und Alexander Fehling („Der Hauptmann“).
Zwei Gewinner stehen bereits fest: Die undotierte Lola für den „besucherstärksten deutschen Film des Jahres“ geht an Autor und Regisseur Bora Dagtekin für die Komödie „Fack ju Göhte 3“ mit mehr als 6 Millionen Besuchern. Der Regisseur, Schauspieler und Autor Hark Bohm („Nordsee ist Mordsee“) wird mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film ausgezeichnet.
Die mit insgesamt knapp drei Millionen Euro dotierten Lola-Trophäen gelten als wichtigste nationale Auszeichnung für Filmschaffende. Über die Lola-Gewinner entscheiden die rund 1900 Mitglieder der Deutschen Filmakademie. Die Preise werden am 27. April im Berliner Palais am Funkturm verliehen. Die ARD wird die Gala am selben Abend ab 22.00 Uhr ausstrahlen.
Mit der Lola werden Filme geehrt, deren regulärer deutscher Kinostart zwischen dem 1. Dezember 2016 und dem 31. Mai 2018 liegt. Produzenten und Verleiher mussten ihre Filme bis zum 19. Oktober 2017 für das Auswahlverfahren anmelden. Wenn Filme wie zum Beispiel die Berlinale-Wettbewerbsteilnehnmer „Transit“ von Christian Petzold und „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ von Philip Gröning oder „Fack ju Göhte 3“ von Bora Dagtekin nicht in der Nominierungsliste auftauchten, könne es daran liegen, dass die Produzenten oder Verleiher diese Filme nicht beziehungsweise noch nicht angemeldet haben, so die Filmakademie.