Anita Ekberg plaudert über Sinatra und Fellini
Berlin (dpa) - Sinatra habe mit ihr geflirtet, Fellini nicht. Die schwedische Filmlegende Anita Ekberg (81) hat bei der Berlinale aus dem Nähkästchen geplaudert.
Und natürlich ging es am Mittwoch auch um eine der berühmteste Szenen der Kinogeschichte, das Bad im Trevi-Brunnen in Rom in Federico Fellinis Klassiker „Das süße Leben“ (1960). Die Aufnahme sei im Januar gedreht worden, erzählte Ekberg. „Es war nicht so angenehm.“ Sie habe in dem eiskalten Wasser nur ein Abendkleid angehabt.
Ihr Filmpartner Marcello Mastroianni habe Angler-Gummistiefel getragen, sich vor dem Wasser gefürchtet und mindestens eine Flasche Wodka geschluckt. Er sei zögerlich hineingestiegen und dann hingefallen - „drei Mal!“. Das im Film dargestellte Leben der Hautevolee in Rom sei auch in Wirklichkeit so gewesen, so Ekberg. Sie habe nach dem Fellini-Werk viele Angebote bekommen. Die meisten seien aber Kopien von „La Dolce Vita“ gewesen.
Bei der Podiumsdiskussion auf dem Talent Campus wurden auch Ausschnitte ihrer anderen Filme gezeigt. Angenehme Erinnerungen verbindet Ekberg mit Frank Sinatra, mit dem sie „Vier für Texas“ (1963) drehte. „Wir hatten einen Flirt und er hat mich auch gefragt, ob er mich heiraten kann.“ Die blonde Ekberg, die früher als „schwedischer Eisberg“ Männern den Kopf verdrehte, kann mit dem Begriff Sexsymbol nichts anfangen. „Ich habe nie verstanden, was das heißt.“
Die langjährige Wahl-Italienerin, die zurückgezogen in Rom lebt, hätte zwar keine Lust auf Fernsehen, wohl aber auf eine Filmrolle, wenn ihre Hüfte wieder okay sei: „Warum nicht?“. Bette Davis habe noch mit über 90 gespielt, sagte Ekberg, die eine Krücke braucht. Das Publikum im Theater Hebbel am Ufer hatte Spaß an ihren Anekdoten und zollte ihr Respekt. Einige erhoben sich zum Schlussapplaus.