Oscar-Vorbote Del Toro gewinnt US-Regiepreis mit „Shape of Water“
Los Angeles (dpa) - Der Mexikaner Guillermo del Toro hat mit seinem Fantasy-Märchen „Shape of Water - Das Flüstern des Wassers“ den Preis der US-Regisseursvereinigung DGA gewonnen. Damit festigte der Golden-Globe-Preisträger auch seine Chancen für einen Oscar.
Die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer stummen Putzfrau und einem mysteriösen Fischwesen ist mit 13 Nominierungen der große Favorit bei der Oscar-Gala am 4. März.
Del Toro setzte sich bei der Preisverleihung in Los Angeles in der Nacht zum Sonntag gegen Greta Gerwig („Lady Bird“), Martin McDonagh („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“), Christopher Nolan („Dunkirk“) und Jordan Peele („Get Out“) durch.
Der Brite Nolan war zuvor schon für „Inception“ (2010), „The Dark Knight“ (2008) und „Memento“ (2001) nominiert gewesen, für alle anderen war es die erste Chance auf einen DGA-Preis. Gerwig war nach Kolleginnen wie Barbra Streisand, Jane Campion und Sofia Coppola erst die achte Frau, die von dem Regieverband nominiert wurde. Kathryn Bigelow („Tödliches Kommando - The Hurt Locker“) hatte 2010 als erste Frau den DGA-Preis und auch als erste Filmemacherin überhaupt den Regie-Oscar gewonnen.
Der amerikanische Komiker und Produzent Jordan Peele, der mit dem sozialkritischen Gruselfilm „Get Out“ sein Regie-Debüt gab, war erst der vierte schwarze Spielfilmregisseur mit einer DGA-Nominierung. Zwar unterlag er Del Toro in der Top-Sparte, gewann aber den Preis als bester Erstlings-Regisseur.
Der DGA-Spitzenpreis gilt als zuverlässiger Oscar-Vorbote. In ihrer 70-jährigen Geschichte gingen nur sieben DGA-Gewinner wenig später bei den Oscars in der Sparte „Beste Regie“ leer aus. Das war zuletzt 2012 der Fall, als Ben Affleck mit „Argo“ DGA-Sieger wurde, bei den Oscars aber Ang Lee mit „Life of Pi“ triumphierte. Im vorigen Jahr holte Damien Chazelle mit dem Filmmusical „La La Land“ erst die DGA-Trophäe und dann den Regie-Oscar.