Dem Papa fantasievoll auf die Sprünge helfen
„Zuhause ist der Zauber los“ leidet unter Eddie Murphys Kaspereien.
Düsseldorf. Bislang war Evan Danielson (Eddie Murphy) der Star am Finanzhimmel. Doch plötzlich nimmt ein Neuer an der Konferenz der Finanzjongleure teil. Evan registriert, wie Quacksalber Johnny "Whitefeather" (Thomas Haden Church) heftig an seinem Stuhl sägt. Auch privat läuft bei Evan nicht alles rund.
Viel zu wenig Zeit bleibt ihm für seine Tochter Olivia (Yara Shahidi), die das Aufmerksamkeitsdefizit kompensiert, indem sie sich in Fantasiewelten flüchtet. Ihre Kuscheldecke namens "Goo Gaa" ist ihr dabei behilflich. Mittlerweile leidet sogar Olivias Unterricht unter der Realitätsflucht. Aber Evan ist viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Job zu retten.
Als Olivia seine Konzepte für das nächste Meeting als Bastelvorlage zweckentfremdet und "Whitefeather" noch einen Gang höher schaltet, dreht Evan durch. Er sprengt die Versammlung durch einen irrwitzigen Monolog, in den er die Hirngespinste seiner Tochter einbaut - und macht sich darauf gefasst, gefeuert zu werden. Aber es kommt anders.
Olivias Nachrichten aus dem Fantasieland beinhalten, kindlich verpackt, eine Menge Insider-Wissen. Evans Chefs sind entzückt. Und der Vater tut das einzig Falsche: er kümmert sich fortan intensiv um seine Tochter, aber nur, um ihr neue Informationen zu entlocken.
Regisseur Karey Kirkpatrick hat den temporeichen Animationsfilm "Ab durch die Hecke" inszeniert und das Buch zum warmherzigen Mix aus Real- und Computersequenzen "Schweinchen Wilbur und seine Freunde" zu Papier gebracht. Mit Eddie Murphy weiß Kirkpatrick leider nicht recht umzugehen. "Zuhause ist der Zauber los" hat einige sehr berührende emotionale Momente. Wenn Murphy ernst bleiben darf, zeichnet sich ab, was für ein schöner Film hier hätte entstehen können. Leider wird der zuletzt glücklose Komikstar viel zu oft in die Rolle des Kaspers genötigt, was jede aufkeimende Beziehung zur Figur immer wieder zerstört.
Thomas Haden Church chargiert herrlich als salbadernder Indianer-Abklatsch, die Sympathien gehören freilich ganz und gar der entzückenden Newcomerin Yara Shahidi in der Rolle der fantasievollen Tochter. Kein echter Rohrkrepierer, aber gewiss auch kein Film, der den Wunsch nach nochmaligem Sehen weckt.