Der Seidenfächer: Vier Frauen in verschiedenen Zeiten

Wayne Wangs „Der Seidenfächer“ bleibt oberflächlich.

Düsseldorf. Snow Flower und Lily sind zwei junge Mädchen in China Anfang des 19. Jahrhunderts. Ihnen werden nach altem Brauch die Füße klein gebunden, was zwar schmerzt, aber einen guten Ehemann bringen soll. Parallel dazu erzählt Regisseur Wayne Wang von Nina und Sophia, die im heutigen Shanghai leben, und ebenfalls wie Schwestern sind.

Wang, chinesisch-amerikanischer Filmemacher von Werken wie „Smoke“, verbindet in „Der Seidenfächer“ Tradition und Moderne, zeigt, wie die Leben der vier Frauen ineinander verwoben sind. Der historische Strang gerät allerdings ins Hintertreffen. Stattdessen werden die Biografien aller Protagonistinnen in Sprüngen erzählt, gesellschaftliche und politische Umbrüche spielen eher am Rande eine Rolle. So beobachten die Zuschauer die Frauen aus der Distanz, ohne ihnen wirklich näher zu kommen.