Deutscher Film im Aufwind
Berlin (dpa) - Mit dem deutschen Film geht es wieder deutlich bergauf. Im vergangenen Jahr stieg der Marktanteil heimischer Produktionen auf mehr als 26 Prozent, im Jahr zuvor waren es nur 18 Prozent gewesen.
„Das bedeutet, dass jede vierte Kinokarte für einen deutschen Film gelöst wurde“, sagte Peter Dinges, der Vorstand der Filmförderungsanstalt (FFA), am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Berlin.
Die Zahl der Kinobesucher insgesamt ging leicht von 135 auf 130 Millionen zurück. Mit 1023 Millionen Euro lag der Umsatz dennoch zum zweiten Mal in Folge über der Milliardengrenze (minus 1 Prozent). Anlass zur Sorge gibt laut Dinges der weitere Rückgang der Kinostandorte: Nur 890 Städte und Gemeinden hatten mindestens ein Kino, vor fünf Jahren waren es noch 1001 Orte gewesen.
Der Marktanteil für den deutschen Film von 26,2 Prozent ist der dritthöchste Wert, den heimische Produktionen in den vergangenen 20 Jahren erzielten. Nur 2008 und 2009 hatte es mit 26,6 beziehungsweise 27,4 Prozent bessere Werte gegeben. „Dieses großartige Ergebnis unterstreicht den ungebrochenen Zuspruch, den unsere Kinos als soziale und kulturelle Orte erfahren“, erklärte die neue Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).
Ihr Vorgänger Bernd Neumann, am Vortag zum neuen FFA-Präsidenten gewählt, sprach sich für eine Neuregelung der Filmabgabe aus. Neben den bisherigen Beitragszahlern könnten auch Unternehmen der Telekommunikationsbranche und ausländische Anbieter von Video on demand herangezogen werden, schlug er vor. Bisher müssen nur TV-Sender, Videowirtschaft und Kinobetreiber in den gemeinsamen Fördertopf einzahlen. Die FFA unterstützt mit dem Geld den deutschen Film.
Zu dem guten Abschneiden im vergangenen Jahr trugen vor allem Publikumslieblinge wie „Medicus“ und der Jahreshit „Fack ju Göhte“ bei. Internationale Blockbuster wie „Harry Potter“ oder „Ziemlich beste Freunde“ im Vorjahr blieben dagegen aus. Eine feste Größe sind inzwischen 3D-Filme: Ihr Marktanteil lag laut FFA 2013 bei gut 24 Prozent, 2010 waren es noch 20 Prozent.