Drama: Epos um Glaube, Liebe und Verrat

„Henri 4“ von Jo Baier mit großem Ensemble.

Er war der große Versöhner in Zeiten religiösen Wahns: König Heinrich der Vierte oder Henri Quatre, wie Heinrich Mann ihn in seinem zweiteiligen Roman nannte. Nun ist das pompöse Werk von Regisseur Jo Baier und Produzentin Regina Ziegler aufwändig verfilmt worden mit französischer und deutscher Starbesetzung, u.a. mit Hannelore Hoger, Joachim Król, Devid Striesow und Wotan Wilke Möhring.

Baier gelingt ein düster-packendes Bild der Zeit der Glaubenskriege zwischen den protestantischen Hugenotten und den Katholiken. Er versucht, sehr vieles von der 1500 Seiten umfassenden Vorlage abzubilden, dafür muss anderes (zu) schnell abgehandelt werden. Er verlagert die Konflikte ins Zwischenmenschliche, zeigt eher die Intrigen der königlichen Familien als die großen Schlachten. Dafür hätten die 19 Millionen Euro Produktionskosten wohl auch nicht gereicht. Ohnehin sehen manche Kulissen (vor allem die Straßen von Paris) etwas sehr nach Spanplatte aus.

Als ein wahrer Glücksgriff entpuppt sich der eher unbekannte Hauptdarsteller Julien Boisselier, der seinen eloquenten und gewitzten Henri mit viel Charme ausstattet. Man nimmt ihm den Staatsmann genauso ab wie den Womanizer, der er wohl war. Er will Frankreich einen, doch vorher gibt es noch viele Tote.

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