Hessischer Filmpreis Eine weitere Auszeichnung für Ulrich Tukur

Frankfurt/Main (dpa) - Ulrich Tukur hat schon viele Preise gewonnen: Adolf-Grimme-Preis, Bambi, Goldene Kamera, Bayerischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis - und nun auch die Ehrenauszeichnung beim Hessischen Filmpreis.

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„Blöd ist nur, dass sie nicht dotiert ist“, scherzt der 60-Jährige bei der Verleihung.

Begleitet wird Tukur von seiner Frau, der Fotografin Katharina John. Die Gäste in der Alten Oper ehren ihn mit Ovationen. Zuvor haben ihm noch drei Kollegen ein kleines Ständchen gebracht, in dem sie sich wünschen, Ulrich Tukur zu sein. „Wir erwarten noch viele tolle Filme“, sagt der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) zu ihm. „Machen wir“, meint Tukur. Er tritt mit dieser Ehrung in große Fußstapfen - im vorigen Jahr stand Klaus Maria Brandauer an seiner Stelle.

Die Auszeichnungen in mehreren Kategorien werden bei dieser Preisverleihung an Filme und Künstler vergeben, die einen Bezug zum Bundesland Hessen haben. Auch in diesem Punkt hat der herausragende Schauspieler Tukur viel zu bieten: Geboren wurde er in Südhessen. Dort sei er zur Schule gegangen, konfirmiert worden, habe die Tanzstunde besucht und sei Mitglied sowohl eines Sports- als auch Angelvereins gewesen, zählt er im besten hessischen Dialekt auf.

Seit 2010 spielt Tukur zudem den Kommissar Felix Murot im hessischen „Tatort“. Vor zwei Jahren stand er in der Rolle des früheren Frankfurter Zoodirektors und Tierschützers Bernhard Grzimek vor der Kamera. „Er bringt den Zuschauern die Persönlichkeiten, die er spielt, sehr nahe“, sagt Bouffier in seiner Laudatio. Er hebt die „große Überzeugungskraft“ des Künstlers hervor, dessen „Intensität und Sensibilität“ und auch die Vielseitigkeit als Schauspieler, Musiker und Autor: „Er hat eine Menge aus seinen Talenten gemacht.“

Viel Talent hat auch die gebürtige Wiesbadenerin Jasna Fritzi Bauer („Ein Tick anders“). Sie erhält den erstmals verliehenen Newcomer-Preis. Die 28-Jährige wird häufig für Rollen besetzt, in denen sie deutlich jüngere und zudem sehr labile Frauen spielt. „Ich weiß auch nicht, woran das liegt“, meint Bauer, die mittlerweile in Berlin lebt. Dass sie den Preis bekomme, freue sie natürlich: „Das ist voll geil.“

Zu den Gewinnern des Abends gehört auch Corinna Harfouch, die für ihre Rolle in dem Fernsehfilm „Viel zu nah“ als beste Schauspielerin ausgezeichnet wird. Jens Harzer erhält die Ehrung als bester Schauspieler im „Tatort: Amour fou“.

Als bester Spielfilm wird „Nur Gott kann mich richten“ vom Regisseur Özgür Yildirim prämiert. Bester Dokumentarfilm ist nach Meinung der Jury „Wunder der Wirklichkeit“ von Thomas Frickel. Der Drehbuchautor David Ungureit wird für „Schneegestöber“ geehrt - 16 Jahre lang hat er, mit langen Unterbrechungen, an diesem Drehbuch geschrieben. Teresa Moerl erhält die Auszeichnung für ihren Kurzfilm „Familienzuwachs“. Insgesamt ist der Hessische Film- und Kinopreis mit rund 192 000 Euro dotiert.