Hauptpreis des Karlsbader Filmfestivals geht nach Ungarn
Karlsbad (dpa) - Der Kristallglobus, der Hauptpreis des 51. internationalen Filmfestivals in Karlsbad (Karlovy Vary), geht nach Ungarn. Der Regisseur Szabolcs Hajdu wurde am Samstagabend für sein Drama „Ernelláék Farkaséknál“ (etwa: Nicht die Zeit meines Lebens) ausgezeichnet.
Es erzählt von Ernella, die nach einem missglückten Aufenthalt in Schottland unerwartet mit ihrer Familie bei ihrer Schwester Eszter auftaucht. Hajdu drehte das Kammerspiel gemeinsam mit Filmstudenten. Der Hauptpreis des Festivals in der tschechischen Bäderstadt ist mit 25 000 US-Dollar (22 600 Euro) dotiert.
Der neue Film „Gleißendes Glück“ des deutschen Regisseurs Sven Taddicken gewann gleich zweimal: Die Filmkritiker der internationalen Vereinigung Fipresci würdigten die Romanadaption als einen „originellen, mutigen und provokativen Film, der zugleich beunruhigend und romantisch“ sei. Es geht um eine Liebesgeschichte zwischen einer unglücklich verheirateten Frau (Martina Gedeck) und einem zwiespältigen Psychologieprofessor (Ulrich Tukur). Auch der Preis des europäischen Kinonetzwerkes Europa Cinemas ging an das Drama, das am 20. Oktober in den deutschen Kinos startet.
In Karlsbad wurden in diesem Jahr mehr als 135 000 Eintrittskarten für 180 Filme verkauft. Das Filmfestival findet seit 1946 in Westböhmen statt und zählt damit zu den ältesten der Welt.