Hollywood nimmt Abschied: Philip Seymour Hoffman beigesetzt
New York (dpa) - Stars nehmen Abschied von einem Star: Unter großer Anteilnahme der Filmwelt ist Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman in New York beigesetzt worden. Schauspieler, Regisseure und Produzenten waren am Freitag bei einer stillen Trauerfeier in der Upper East Side, direkt am Central Park.
Der 46-Jährige war am Sonntag vor einer Woche tot in seiner Wohnung gefunden worden. Im nächsten „Die Tribute von Panem“-Film soll er dennoch mitspielen.
Cate Blanchett, Diane Keaton, Meryl Streep und Joaquin Phoenix waren beim Gottesdienst in der katholischen St.-Ignatius-Kirche. Kritiker hatten zuvor gefragt, ob der „Sünder Hoffman“ wegen seiner jahrelangen Rauschgiftsucht eine Messe verdiene. „Phil Hoffman war nicht nur getaufter Katholik“, sagte Pastor James Martin CNN, „sondern auch ein Mensch mit einer liebevollen Seele, der eine katholische Beisetzung verdient. Papst Franziskus hat uns daran erinnert, dass die Sakramente nicht nur für perfekte Menschen sind, sondern für alle.“
Hoffmans Partnerin Mimi O'Donnell hatte Sohn Cooper (10) und die Töchter Tallulah (7) und Willa (5) getröstet. Dabei waren auch die Schauspieler Ethan Hawk, Amy Adams, Michelle Williams, Marisa Tomei und Brian Dennehy und der Komödiant Louis C. K.. Der Regisseur Mike Nichols erwies Hoffman ebenso die letzte Ehre wie seine Kollegen Paul Thomas Anderson und Joel Coen. Auch der Drehbuchautor und enge Freund David Bar Katz war dabei.
Katz war es, der den leblosen Hoffman in dessen Wohnung gefunden hatte. Im linken Arm Hoffmans soll eine Spritze gesteckt haben, in der Wohnung sollen etwa 70 Briefchen gelegen haben, die nach ersten Erkenntnissen Heroin enthielten. Hoffman, der seit langem Alkohol- und Rauschgiftprobleme hatte, starb wahrscheinlich an einer Überdosis Heroin. Eine erste Autopsie blieb aber noch ohne Ergebnis. Der Charakterdarsteller, Oscar-Gewinner und Vater von drei Kindern wurde 46 Jahre alt.
Hoffman hatte 2006 für seine Darstellung von Truman Capote den Oscar bekommen. Der nicht besonders große, dickliche Schauspieler war auf schwierige Typen abonniert, die er in kleinen und großen Produktionen spielte und auch im Theater. Er war aber auch in Kassenschlagern dabei, etwa dem zweiten Film nach der Buchreihe „Die Tribute von Panem“. Er soll auch im dritten erscheinen, obwohl der noch nicht abgedreht ist. Fehlende Szenen mit Hoffman als Spielleiter Plutarch Heavensbee sollen per Computer eingefügt werden.