„I’m not a F**king Princess“

DVD-Tipp

Ein elfjähriges Mädchen wird zum Objekt der Begierde — die Voyeurin ist ihre eigene Mutter, eine Fotografin. Sie lichtet ihre Tochter in lasziven Posen ab und versetzt damit die Pariser Kunstszene der 1970er Jahre in Aufruhr. Eva Ionesco hat diese Geschichte erlebt, sie war das Mädchen. Knapp vier Jahrzehnte später steht sie selbst hinter der Kamera, um in einem Spielfilm davon zu erzählen: Die erst zehnjährige Darstellerin Anamaria Vartolomei schlüpft in die Lolita-Rolle, die große Isabelle Huppert gibt die von sich selbst eingenommene Mutter. Das Ergebnis ist vor allem dann faszinierend, wenn man die doppelbödige Struktur im Hinterkopf behält: Da klagt jemand die eigene Mutter an — und muss doch ein Stück weit in deren Rolle schlüpfen. (cel)

„I’m not a f**king princess“, X-Verleih, 103 Minuten, FSK ab 12.