„Ich seh Ich seh“: Über Identität und Wahrheit
Berlin (dpa) - Gewissheiten im Leben gibt es kaum. Umso verstörender, wenn selbst in der Familie nichts sicher und verlässlich ist. Im Psychodrama „Ich seh cih seh“ zweifeln die Zwillinge Elias und Lukas an ihrer Mutter, die mit einem Gesichtsverband aus dem Krankenhaus zurückgekommen ist.
Sie sind überzeugt: Hinter den weißen Mullbinden verbirgt sich eine Fremde. Keine Spur mehr von den Zärtlichkeiten früherer Zeiten. Stattdessen Strenge und Kälte. Verzweifelt wollen die Brüder die unheimliche, böse Frau mit der furchterregenden Mullmaske entlarven. Ihre drängendste Frage: „Wo ist unsere Mutter?“
Die Österreicher Veronika Franz und Severin Fiala haben das beklemmende Psychogramm einer Familie ohne Drehbuch inszeniert.
(Ich seh ich seh, Österreich 2014, 99 Min., FSK ab 16, von Veronika Franz und Severin Fiala, mit Susanne Wuest, Lukas und Elias Schwarz)